Reiseanbieter

Sie präsentierten die aktuelle und künftige Lage bei Hotelplan Suisse im Schweizerhof (v.l.): Prisca Huguenin-dit-Lenoir (Kommunikationsleiterin), Kenny Prevost (Leiter Departement Specialists, Sport & Cruises), Nicole Pfammatter (Leiterin Departement Touroperating Dyna & Package), Daniel Bühlmann (COO). Bild: JCR

Hotelplan Suisse hat im abgelaufenen Geschäftsjahr schwarze Zahlen geschrieben

Jean-Claude Raemy

Trotz einem schwierigen Umfeld beendeten die Glattbrugger das Geschäftsjahr 2017/2018 im Plus und konnten sogar einen Gewinn verbuchen. Für das kommende Jahr ist man zuversichtlich - unter anderem gibt es im Hotelplan-Angebot einen neuen Katalog.

Manch ein Brancheninsider ging davon aus, dass Hotelplan dieses Jahr rote Zahlen schreiben würde: Der Jahrhundertsommer animierte viele, nicht oder sehr spät zu verreisen, und mit der Fussball-WM in Russland fand ein Grossanlass statt, der bekanntermassen die Reisetätigkeit drosselt. Dies führte - nicht nur bei Hotelplan Suisse - erwiesenermassen kurzfristig zu einer leichten Buchungsflaute.

Trotzdem steht Hotelplan Suisse zum Ende des Geschäftsjahres 2017/2018 im Plus und konnte dieses mit schwarzen Zahlen abschliessen, wie an der heutigen Pressekonferenz im Zürcher Hotel Schweizerhof bekannt gegeben wurde. Der Abschluss steht zwar noch aus und wird erst im Dezember - für Hotelplan Suisse auszugsweise - vom Migros Genossenschafts-Bund publiziert. Aber an den schwarzen Zahlen ändere sich nichts mehr, hält Daniel Bühlmann (COO Hotelplan Suisse und so etwas wie ein ad-interim-CEO) fest. Von den schwarzen Zahlen sei er trotz dem schwierigen Umfeld «nicht überrascht». Der Umsatz sei zwar leicht zurückgegangen, dafür habe man die Pax-Zahl halten können. Auf Kostenseite sei man bei den Gemeinkosten etwa auf Vorjahresstufe geblieben. Negative Auswirkungen hatten natürlich die Konkurse von Cobalt und Skywork, welche das Ergebnis von Hotelplan Suisse laut Bühlmann mit «zwischen 300 und 500'000 Franken» belasteten.

Dass Hotelplan Suisse erfolgreich war, begründet Bühlmann mit der Stärke der eigenen Spezialisten, den eigenen Filialen und einem guten Produktmix, wie er auf Nachfrage von travelnews.ch durchblicken lässt. Darauf angesprochen, ob das Filialnetz möglicherweise verringert wird - worüber Gerüchte kursieren - erklärte er, dass man das Filialnetz stets überprüfe, aber eine Schliessung nur dann ins Auge fasse, wenn eine Filiale «in der Vertikalisierung nicht mehr profitabel ist».

In seiner Eingangsrede erinnerte Bühlmann aber vor allem an die Vorteile von Buchungen über Reisebüros und Veranstalter, im Lichte von sechs Airline-Konkursen in den letzten Monaten. «Wir bieten eine professionelle Hotline, die Rückreise und/oder Unterbringung vor Ort wird organisiert, es werden Reisealternativen angeboten sowie Rückerstattungen gewährt, sofern keine Annullierungskosten anfallen», so Bühlmann. Seine Schlussfolgerung: Reisebüros werden nicht verschwinden - und gerade in ländlichen Gegenden seien Reisebüros nicht nur gut verankert, sondern generierten auch gute Erträge.

Stolz ist Bühlmann ausserdem darauf, dass Hotelplan Suisse im letzten Jahr zum besten Arbeitgeber im Bereich «Tourismus, Beherbergung, Entertainment und Freizeit» gewählt wurde.

Winter 2018/2019: Die Preisentwicklung bleibt eine Herausforderung

Für den kommenden Winter zeigt sich Hotelplan Suisse zuversichtlich, stehen die Buchungen im Moment im Vergleich zum Vorjahr doch im hohen einstelligen Bereich im Plus. So rechnet Hotelplan Suisse wieder mit einem erfreulichen Ergebnis. Badeferien-Chefin Nicole Pfammatter erzählte beispielsweise, dass der neue Flug nach Eilat bereits gut gebucht sei und Israel eine solide Nachfrage verzeichne. Sie erinnerte auch daran, dass die Israel-Einreise unkompliziert sei und es keinen Stempel im Pass dabei gebe.

Für die aktuelle Wintersaison sind im Kurz- und Mittelstrecken-Bereich zudem die Kanarischen Inseln sehr gefragt. Norwegen beziehungsweise Finnisch-Lappland sind im klaren Plus und die Buchungen für Ägypten haben sich sogar verdoppelt. Auf der Langstrecke sind auch diesen Winter 2018/2019 Destinationen wie der Indische Ozean sowie Sri Lanka im Trend. Auch Thailand-Buchungen liegen ebenfalls im starken Plus.

«Auch wenn die Preisentwicklung aufgrund der Preisgestaltung der Mitbewerber und der Online Travel Agencies weiterhin schwierig bleiben dürfte, bieten wir bei Hotelplan Suisse einerseits ein attraktives Preis-/Leistungsverhältnis bei Badeferien und Städtereisen an, andererseits öffnen wir unsere Angebots-Palette nochmals mehr mit unseren Nischen-Bereichen wie Heliskiing, Golf, Sport- und Gruppen-Reisen, und bieten so einer neuen Zielgruppe Reise-Arrangements an», führt Bühlmann weiter aus, «zudem haben wir individuell zusammengestellte Rundreisen an sämtliche Destinationen im Angebot, die auch vom Know-how unserer Experten geprägt sind.»

Wichtigster Flugpartner 2019 ist Edelweiss

Für die kommende Sommersaison 2019 zeigen erste Tendenzen, dass wiederum vermehrt frühzeitig gebucht wird: Als klarer Sommer-Trend 2019 entpuppt sich Zypern, wohin das Flugangebot ausgebaut wurde. Auch die Reservationen für Tunesien und die Griechischen Inseln seien bereits sehr gut angelaufen. Nachdem Spanien im Sommer und Herbst 2018 zu den Top-Destinationen gehörte, rechnet Hotelplan Suisse auch für den Sommer 2019 wieder mit einem Boom für die Spanischen Inseln. Im Individualreise-Bereich wird voraussichtlich Skandinavien der Gewinner sein und im Langstrecken-Bereich dürften die USA und Kanada sowie Kreuzfahrten zu den Top-3 Sommer-Trends 2019 gehören.

Bei den Kontingentsflügen kooperiert Hotelplan Suisse im kommenden Sommer vor allem stark mit Edelweiss Air. In der Sommersaison 2019 fliegt Hotelplan Suisse ab Zürich mit Edelweiss-Direktflügen nach Ägypten (Hurghada und Marsa Alam), auf die Griechischen Inseln (Kos, Chania, Heraklion, Korfu, Rhodos, Samos und Zakynthos), nach Spanien (Mallorca, Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa), nach Tunesien (Djerba) sowie auf Zypern (Larnaca und Paphos). Vom 29. Juni 2019 bis 3. August 2019 wird jeweils samstags mit Edelweiss Air zudem ein Vollcharterflug nach Tromsø in Nordnorwegen aufgelegt. Zusätzlich werden die Griechischen Inseln (Heraklion, Rhodos und Paros) mit Aegean Airlines angeflogen sowie die Kanarischen Inseln (Lanzarote) mit Vueling Airlines. Ab Genf stehen neu Flüge mit Easyjet nach Heraklion zur Verfügung, sowie nach Djerba mit Tunis Air.

Bei der Trendanalyse der Bestseller-Destinationen 2018 ergab sich folgendes Bild:

  • Longhaul: Male, Punta Cana, Dubai
  • Shorthaul: Larnaca, Mallorca, Heraklion
  • Städte: Paris, Hamburg, Wien

Etwas eingebrochen sind in letzterem Bereich laut Pfammatter Barcelona und London. Der Erfolg auf Mallorca fusste darauf, dass zwar das Flugangebot verdünnt worden sei, dafür aber keine Verfügbarkeitsprobleme bestanden. «Wir haben diesen Sommer in Mallorca gutes Geld verdient», insistiert Pfammatter. Was die Türkei angehe, so befinde sich das Land zwar klar wieder im touristischen Aufwärtstrend und man verzeichne wieder deutlich mehr Familien unter den Gästen, doch sei man noch «weit entfernt» vom Nachfrage-Niveau, welches das Land vor drei Jahren gekannt habe.


Die Sommerhighlights 2019 nach Marken

Hotelplan

Ende November erscheinen die vier Beach-Shorthaul-Kataloge. Tunesien wurde wieder ausgebaut, während im Bereich Spanien/Portugal Madeira und die Finca-Angebote ausgebaut wurden. Es gibt einen neu zusammengestellten Katalog «Malta/Italien/Frankreich/Kroatien».

Unter der Hauptmarke erscheint zudem neu der Katalog «Ferien zum Entdecken» (total 28 Seiten), in welchem Erlebnisreisen, Inselkombinationen und Schiffsreisen rund ums Mittelmeer in Form von individuellen Rundreisen angeboten werden. «Erlebnisreisen» und «Inselhüpfen» gibt es in Spanien, Portugal und Griechenland, «Schiffsreisen» in Griechenland, der Türkei und in Ägypten. Die Island-Hoppings sind täglich möglich; Hotels und Fähren sind inkludiert - so wird diese schöne Rundreiseart «sorgenfrei» geboten. Bei den Schiffsreisen wird auf kleine Schiffe und weniger bekannte Ziele gesetzt.

Ganz neu sind zudem Angebote in der Destination Albanien. Die Landeshauptstadt Tirana ist neu mit einem Direktflug von Edelweiss im Programm. Besuchen kann man nebst Tirana auch die Städte Durres oder Saranda (Letztere wird via Korfu erreicht). Im Angebot sind lokal geführte Hotels im 3-/4-Stern-Bereich, welche laut Pfammatter von guter Qualität sind. Albanien sei eine «aufstrebende Trend-Destination». Des Weiteren wurden die Angebote für Athen und Thessaloniki ausgebaut; diese Städte werden ebenfalls mit Kontingentsplätzen angeflogen. Im Städtesegment neu oder ausgebaut wurden überdies Tel Aviv, Oslo, Helsinki und Marrakesch.

Travelhouse

Die Spezialisten-Marke Travelhouse trumpft in Nordeuropa mit einem «Oldtimer-Fly-&-Drive-Angebot» in Irland, einer kulturellen Städtekombination von London, York und Edinburgh sowie mit einem erweiterten Programm für Grönland sowie für die Lofoten (Norwegen) auf, wie Departmentsleiter Kenny Prevost erläutert. Neu im Angebot sind zudem direkte Anbindungen an die norwegische Reederei Hurtigruten - ein Privileg, welches in der Schweiz bisher zwei Konkurrenten vorbehalten war.

Da Russland als Reiseland immer beliebter werde, legt Travelhouse zudem neu einen Russland-Katalog auf. Die Mongolei wird neu im Katalog «China & Japan» integriert. Das Japan-Programm wurde erweitert.

Im Westen der USA können darüber hinaus neu einzigartige Glamping-Ferien gebucht werden – die Wortkreation aus «Glamour» und «Camping» bezeichnet die moderne Art, Natur und Luxus zu kombinieren. 9 Seiten sind Erlebnisreisen in Kleingruppen gewidmet. In Kanada ist das Angebot in den Kootenay Rockies und in Nord-Ontario ausgebaut - um etwas weniger populäre (verstehe: überlaufene) Destinationen anzubieten. In der Südsee neu im Angebot ist das Luxusresort «The Brando» und in Australien werden neu die Rundreisen von AAT Kings angeboten - diese werden übrigens neu die Rundreisen mit maximal 25 Teilnehmern durchführen (davor: 38 Personen). Im Motorhome-Bereich wird neu der Anbieter Jucy Canada geführt.

Bekanntlich wird der Ski- und Heliski-Spezialist ab sofort unter der Marke Travelhouse Snow geführt. Die Produktpalette wurde um das Ski- und Snowboard-Gebiet Val d’Aran (das liegt in den spanischen Pyrenäen, die Anreise erfolgt via Toulouse) ergänzt - damit sei Travelhouse Snow der erste Schweizer Heliski-Anbieter, der die Pyrenäen im Programm hat. In Kanada wird das Heliski-Angebot ausgebaut, etwa mit der White Wilderness Lodge. Im Januar 2019 folgen die drei weiteren Nischenbereiche für Golf-, Gruppen- und Sport-Reisen. So werden kontinuierlich unterschiedlichste Aktiv- und Sportreisen ausgebaut, wie beispielsweise die Zusammenarbeit mit den Migros Golfparks. Und natürlich setzt Travelhouse auch weiterhin auf seine «Sport Ambassadors» wie Didier Cuche (Ski), Joel Girrbach (Golf) oder Elias Ambühl (Freestyle-Ski).

Prevost betonte, dass frühes Buchen wichtig sei: «Vielerorts, etwa bei den Motorhomes oder in einigen Städten, übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich. Ich denke da an London oder auch Neuseeland. Deshalb ist es wichtig, noch früher als in vergangenen Jahren zu buchen, wenn man garantiert das gewünschte Angebot haben möchte.»

Migros Ferien

Das Portfolio der Direkt-Reisemarke wurde mit Städtereisen- und Badeferien-Angeboten markant ausgebaut. So ist beispielsweise neu die Destination Florida im Programm. Erstmals werden auch Ferienwohnungen auf verschiedenen Griechischen Inseln bei Migros Ferien angeboten.