Rail & Road

SBB verlieren zwei Fernstrecken an BLS

Die SBB soll zwei Fernverkehrslinien an die BLS abgeben. Das schlägt das Bundesamt für Verkehr (BAV) vor.

Jetzt fällt das Fernstrecken-Monopol: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat um 14 Uhr bekanntgegeben, dass die BLS für die Strecken Bern - Biel und die Linie Bern - Burgdorf - Olten eine Konzession erhält. Damit darf erstmals eine zweite Bahngesellschaft neben den SBB Fernstrecken betreiben.

Indes hat sich das BAV gegen das BLS-Gesuch ausgesprochen, auch die Strecken Brig - Basel und Interlaken - Basel zu betreiben. Unsicherheiten bezüglich verfügbarem Rollmaterial der BLS und der vorhandenen Infrastruktur wurden dabei geltend gemacht.

Zudem wird die SOB im Auftrag der SBB die Linie Chur-Bern und die Gotthard-Bergstrecke betreiben. So erhält Bern neu eine Direktverbindung nach Chur. Die Linie Bern - Neuenburg - La Chaux-de-Fonds gilt neu als Fernverkehrslinie mit Begleitung durch Zugspersonal. Diese Linie, bisher von der BLS als Regionallinie betrieben, soll neu die SBB übernehmen.

Erstmals stellte die BLS 2017 Ansprüche auf SBB-Fernstrecken. Jetzt konnte sie einen zumindest partiellen Erfolg verbuchen. 

Die SBB ist indes not amused über den Enscheid. Der Schweizer Fernverkehr sei eine eigentliche ‹S-Bahn-Schweiz›, ein in sich geschlossenes System, das nicht für mehrer Anbieter geeignet sei. Erst wolle sie mit allen Akteuren nochmals das Gespräch suchen, bevor detailliert Stellung zum heutigen Entscheid bezogen wird.

(TN)