Rail & Road

Die Zahl der täglichen Bahnnutzer stieg auf einen neuen Rekordwert von 1,26 Millionen Passagieren. Bild: SBB

SBB schreiben Gewinn und planen Preissenkungen

Insgesamt mehr Passagiere, die im Schnitt pünktlicher ankamen: Gäbe es nicht das Sorgenkind Güterverkehr, wäre 2017 ein sehr gutes Jahr für die Bundesbahn gewesen.

Die SBB hat laut eigenen Angaben ein überwiegend gutes Geschäftsjahr hinter sich: Das Konzernergebnis ist von 381 Millionen auf 399 Millionen angestiegen, dies aufgrund erhöhter Produktivität, den besseren Ergebnissen im Personenverkehr und dem 2016 lancierten Effizienzprogramm «RailFit20/30», wie die SBB mitteilt.

Die SBB hat 2017 täglich durchschnittlich 1,26 Millionen Passagiere befördert, was einem Plus von 0,6 Prozent entspricht. Zudem konnte der Anteil der Stammkunden auf ein Rekordwert gesteigert werden. Rund 480‘000 Kunden benützen ein Generalabonnement (+1,7 Prozent), 2,5 Millionen Kunden besitzen ein Halbtaxabo (+5,7 Prozent).

89 Prozent aller Fahrgäste kamen mit der SBB pünktlich ans Ziel, dies entspricht einem Wachstum von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut eigenen Angaben ist dies der höchste Wert seit sechs Jahren. Doch hier sollten die regionalen Unterschiede beachtet werden. Die Pünktlichkeit in der Region Ostschweiz im Raum Zürich ist deutlich höher als die Pünktlichkeit im Tessin.

Auch wenn die Pünktlichkeit ansprechend war, so gab es betrieblich doch einige Herausforderungen zu meistern: Drei Entgleisungen in Luzern, Basel und Bern haben regional zu grossen Einschränkungen geführt. Kritisch beurteilten die Fahrgäste das Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch das Konzernimage wurde im letzten Jahr von den SBB-Kunden etwas schlechter bewertet. Genau hier will die SBB ansetzen: Die Sparmassnahmen, die mit dem Effizienzpogramm «RailFit20/30» unternommen wurden, sollen den Kunden zugutekommen.

SBB-Kunden profitieren 2018 von Preissenkungen

Die SBB nimmt 2018 diverse Preissenkungen vor: Sparbillette speziell in der Nebenverkehrszeit werden neu bis zu 70 Prozent ermässigt. Und GA-Kunden erhalten ein Gutscheinheft. Zudem ist die SBB gewillt, dass die Preise auf den nächsten Fahrplanwechsel hin in einigen Bereichen gesenkt werden. Insgesamt belaufen sich die Preissenkungen auf 50 Millionen Franken.

Immer beliebter werden die mobilen Tickets: Die über die SBB-Smartphone-App abgesetzten Billette machten 26,0 Prozent aller verkauften Tickets aus, dies entspricht einem Plus von 6,6 Prozent. Am Schalter wurden 14,8 Prozent aller Billette verkauft.

Die Baustelle der SBB

Einen Rückschlag verzeichnete die SBB beim Güterverkehr. Dort wurde ein Verlust von 239 Millionen Franken erwirtschaftet. Wegen dem hohen Verlust steht der Abbau von rund 800 Stellen bis 2023 bevor, wie die SBB mitteilt.

Da die Sparte mit einem Sanierungsprogramm fit gemacht werden muss, ist es laut SBB unumgänglich, bis 2020 330 von 2200 Stellen abzubauen. Des Weiteren mussten auch die Kundenzufriedenheit und die Pünktlichkeit bei Cargo einen Rückschlag in Kauf nehmen.

(YEB)