Rail & Road

Die Bundesbahn auf der Überholspur: In diesem Jahr wird unter anderem eine tägliche Verbindung von Zürich nach Venedig lanciert. Bild: SBB CFF FFS

«Wir wollen den internationalen Vertrieb von Tickets weiter vereinfachen»

Armin Weber, Leiter Internationaler Personenverkehr bei der SBB AG, spricht über die Herausforderungen im kommenden Geschäftsjahr.

Armin Weber

Herr Weber, welche Geschäftsentwicklung erwarten Sie für 2018?

Wir gehen beim Internationalen Verkehr auch für das kommende Jahr von einem erneut starken Wachstum aus. Dies wird unter anderem getragen von Angebotserweiterungen wie dem trinationalen Angebot Mailand-Schweiz-Frankfurt und dem täglichen Angebot Zürich-Venedig. Der Trend einer positiven Entwicklung auf der Gotthard-Achse Richtung Italien wird auch 2018 zu Buche schlagen.

Wie sieht es national aus?

Wir erwarten gleichzeitig auch ein anhaltend starkes Wachstum aus den Übersee-Märkten für das Incoming. So rechnen wir für STS-, Eurail- und Interrail-Angebote mit einem anhalten Wachstum in Asien, aber auch in Nordamerika. Die Schweiz ist hier als Reiseland hervorragend positioniert. Wir werden deshalb auch die Vermarktung der Grand Train Tour of Switzerland weiter vorantreiben.

Welches sind die Herausforderungen? Etwa in der IT?

Aus interner Sicht ist für uns 2018 sicher das grösste Thema, den internationalen Vertrieb von Tickets weiter zu vereinfachen und auch die gezielte Suche nach den besten Preisangeboten einfach zu gestalten. Dies wollen wir im Rahmen des Projekts «Aruba» mit einer Integrator-Lösung angehen. Wir werden mit einer vereinfachten Preisanzeige ab Sommer 2018 erste markante Verbesserungen im Markt erzielen.

«Wir werden  die Vermarktung der Grand Train Tour of Switzerland weiter vorantreiben.»

Welche Produktneuerungen darf man erwarten?

Es bleibt natürlich die Herausforderung des starken Drucks von Wettbewerbern, insbesondere von Billig-Airlines. Diesem begegnen wir mit einer Weiterentwicklung vom Yield Management und unseren Service-Konzepten. So haben wir mit «New Lyria» ein komplett neues Service-Angebot lanciert und führen im Internationalen Personenverkehr auch schrittweise WLAN ein - im ICE und Railjet ab 2018, im EC-Verkehr mit Giruno und ETR610-Zügen und ab 2020 auch für alle Lyria-Verbindungen.

Eine grosse Rolle spielt auch auf Seiten der Politik die Diskussion um eine allfällige Übernahme des «Open Access» im internationalen Verkehr für die Schweiz.

Welches sind denn die Meilensteine im kommenden Jahr?

Wie bereits erwähnt: Die an sich bereits erfolgte Lancierung des trinationalen Angebots mitsamt Fahrplanwechsel sowie die Lancierung der täglichen Verbindung Zürich-Venedig.

(JCR)