Rail & Road

Gelten für Passanten – wie hier in der Bahnhofspassage Basel – bald ändernde Preise im Stundentakt? Bild: SBB

Wechselnde Preise in den Bahnhofläden

In Bahnhof-Shops wollen die SBB flexible Preise prüfen – wer spätabends shoppt, dürfte bald mehr bezahlen.

Unterschiedliche Preise für das selbe Produkt: Was bei Flugsitzen oder Hotelbetten gang und gäbe ist, wollen die SBB auch in den Bahnhofshops einführen. Gemäss «20minuten.ch» seien die SBB daran abzuklären, ob Ladenmieter in den SBB-Bahnhöfen mit dynamischen Preisen arbeiten sollen. 

Eine Bedingung hierzu wären elektronische Preisschilder. In einer Studie des Büros Fuhrer & Hotz, für die 100 Entscheidungsträger im Detailhandel befragt wurden, war unter den befragten Experten ein Viertel der Meinung, das Konzept sei sinnvoll. Als mögliche Option wird von den Experten die Möglichkeit genannt, nach Tageszeit, etwa nach 22 Uhr, die Preise erhöhen zu können, schreibt das Online-Portal.

Doch der Widerstand gegen dynamische Preise scheint gross: In der Studie findet eine Mehrheit der Befragten die Methode nicht in Ordnung oder inakzeptabel. Nur bei den 20- bis 39-Jährigen liegt dieser Wert etwas unter 50 Prozent. Dass die SBB dynamische Preise pushen, hat seinen Grund: die Ladenmiete in vielen Bahnhöfen besteht aus einem Fixbetrag und einer Umsatzbeteiligung.

Mehr Convenience-Food, grössere Flanierzonen

Zudem wurde bekannt, dass die SBB die Flächen für den Gastronomie-Angebot um 45 Prozent ausbauen wollen.  Vor allem beim Convenience-Food wollen die SBB zulegen. Bis 2019 dürften allein die Läden der Coop-Kette Coop To Go in den Bahnhöfen umsatzmässig stark wachsen. Auch zu dieser Einschätzung kommt die Studie von Fuhrer & Hotz. Der Umsatz von Migrolino und Coop Pronto dürfte in den Bahnhöfen bis 2019 ebenso ein Wachstum verbuchen.

Um künftig mehr Shopping-Kunden anzulocken, räumen die SBB zudem Bahnhofplätze auf, schreibt die «Schweiz am Wochenende». Der SBB-Immobilienchef Jürg Stöckli störe sich an Taxikolonnen, etwa vor dem Haupteingang des HB Zürich. Der «Bahnhof der Zukunft» soll offenere, aufgeräumte Zugänge bieten. Was fehle, sei oftmals ein freier Platz beim Haupteingang, eine Flanierzone mit Bistros und Restaurants, wo die Kunden schon früher begrüsst werden könnten, wird Stöckli zitiert.

(TN)