Rail & Road

Waldbrände können für Autofahrer fatal ausgehen. Bild: Pixabay

Waldbrand: Im Auto bleiben oder zu Fuss flüchten?

Portugal erlitt am Wochenende verheerende Waldbrände. Dabei starben 47 Personen auf der Flucht in oder neben ihren Autos. Travelnews.ch hat Empfehlungen zusammengetragen, wie sich Autofahrer bei Feuer verhalten sollen.

Diese Woche erlebt die Schweiz eine Hitzewelle und auch andere beliebte europäische Feriendestinationen verzeichnen gerade eine übermässige Trockenheit. Dabei sind Waldbrände – wie dieses Wochenende in Portugal – leider nicht ausgeschlossen. Besonders tragisch: Die Mehrheit der über 62 Todesopfer in Portugal starb auf der Flucht von dem Flammen in oder neben ihren Autos. So seien mindestens 30 Menschen in ihren Fahrzeugen verbrannt, 17 weitere hätten direkt vor ihren Wagen oder neben der Strasse gestanden.

Was sollen Autofahrer tun, wenn sie in eine solche Gefahrensituation geraten? Das oberste Gebot: Ruhe bewahren. Befindet man sich im In- oder Ausland bei einer solchen Gefahrenlage in Waldnähe sollte man frühzeitig auf die Hinweise der öffentlichen Behörden oder des Hotelpersonals achten. Auch eine Schweizer Vertretung kann in so einem Fall für die Informationsbeschaffung kontaktiert werden.

Wird man tatsächlich im Auto von einem Waldbrand überrascht und ist eine Flucht zu Fuss aussichtslos, sollte man im Auto bleiben, alle Fenster und Lüftungsöffnungen schliessen, die Klimaanlage ausschalten und wenn möglich langsam und mit Licht weiterfahren. Muss man anhalten, sollte man möglichst weit weg von Buschwerk parkieren und den Motor abstellen. Man kann sich mit der Rettungsdecke aus dem Verbandkasten zudecken – silbernere Seite nach aussen.

Quer zum Wind flüchten

Besteht die Möglichkeit auf eine Flucht zu Fuss, empfehlen Katastrophenschutzorganisationen eine Flucht quer zum Wind und möglichst nach unten beziehungsweise höhengleich zum Feuer. Auch Daniel Graf, Mediensprecher Touring Club Schweiz (TCS) rät: «Befindet man sich in der Höhe, sollte man versuchen so schnell wie möglich nach unten zu gelangen, da der giftige Qualm meistens nach oben zieht. Zudem sollte man versuchen quer zum Wind zu flüchten und verhindern, dass man sich in Rauchwolken hinein manövriert.»  

Haare und Augen sollten vor Funkenflug geschützt werden. Ein feuchtes Tuch über Mund und Nase wirkt der reizenden Wirkung des Rauche entgegen. Nähert sich ein Feuer von unten, sollte man nicht in den Hängen bleiben, sondern wenn möglich zur Seite flüchten.

Aber auch das eigene Auto kann plötzlich zu brennen beginnen oder ein Auto vor einem fängt Feuer. «Die allermeisten Fahrzeugbrände lassen sich auf Lecks in den Treibstoffleitungen oder Kabelbrände zurückführen. Lecks bei Treibstoffleitungen können nach einem Unfall und allenfalls aufgrund nicht sachgemässer Reparatur oder durch starke, altersbedingte Abnützung entstehen. Zu Bränden kommt es auch immer wieder wegen Kurzschlüssen in der Elektrik.»  Eine Explosion sei äusserst unwahrscheinlich, auch wenn das Fahrzeug stark brenne.

Nimmt man im Auto plötzlich Benzingeruch oder sogar Rauch wahr, ist sofortiges Anhalten angesagt. In der Schweiz seien Feuerlöscher zwar nicht obligatorisch, dennoch empfiehlt der TCS einen solchen im Auto mitzuführen. «Am besten greift man auf einen 2 Kilogramm Pulverfeuerlöscher zurück. Aber Achtung: Beim Brand im Motorraum die Motorhaube nur entriegeln und mit dem Feuerlöscher durch den Spalt versuchen das Feuer zu löschen, sonst besteht die Gefahr, sich zu verbrennen», erklärt Graf.

Und natürlich gilt bei Waldbrand wie auch bei einem anderen Fahrzeugbrand: Sofort Feuerwehr und Polizei alarmieren.

(LVE)