Rail & Road

Luftbilder zeigen das Ausmass des jüngsten Erdrutsches nahe Big Sur, der so genannten «Mud Creek Slide». Grosse Abschnitte des Highway 1 bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Bilder: Big Sur Landslide/Twitter

Der Highway 1 ist in weiten Teilen gesperrt

Eine massive Schlammlawine hat die beliebte Highway 1 an der kalifornischen Küste nahe Big Sur begraben. Einheimische und Touristen müssen das Gebiet bis auf Weiteres grossräumig umfahren.

Am letzten Wochenende begrub eine massive Schlammlawine Teile der vermutlich bekanntesten und beliebtesten Panoramastrasse der USA, der California State Route 1 (auch «Cabrillo Highway» oder kurz «Highway 1» genannt), unter sich. Die «Mud Creek Slide» besteht genau genommen aus fünf verschiedenen Lawinen, welche zu einer verfestigt wurden und die Strasse auf einer Länge von rund 400 Metern mit einer 11-14 Meter tiefen Schlamm- und Geröllschicht zudecken.

Kalifornien hat im vergangenen Winter soviel Regen wie seit Jahrzehnten nicht mehr erhalten. Die Lage entlang der Route 1 war bereits seit Februar prekär und gewisse Teile der Strasse für Unterhaltsarbeiten durch das California Department of Transportation (Caltrans) gesperrt. Kurz vor dieser bislang grössten Lawine hatte eine weitere Schlammlawine, «Paul’s Slide» genannt, den Highway 1 weiter nördlich, nahe der Ortschaft Lucia, zugedeckt. Aus Sicherheitsgründen wurden die Aufräumarbeiten von Caltrans suspendiert.

Damit ist der ganze Küstenabschnitt von Lucia bis Gorda fast abgeschnitten – fast, weil man aus östlicher Richtung noch über die kleine Bergstrasse Nacimiento-Fergusson Road hin gelangt, welche bis zur Route 101 hinunterführt. Die Campingplätze und weitere touristische Einrichtungen im abgeschnittenen Gebiet bleiben zwar geöffnet; ab San Luis Obispo muss man wegen der Umwege aber neu drei Stunden Fahrt statt einer Stunde einberechnen.

Das Befahren der Traumstrasse wird zum Spiessrutenlauf

Aktuell, mit Beginn der Hochsaison, sind noch die Abschnitte des Highway 1 zwischen Ragged Point und Gorda sowie weiter nördlich ab Lucia an mehreren Abschnitten vollständig gesperrt. Der malerische Abschnitt entlang dem Pfeiffer Big Sur State Park, inklusive der viel fotografierten Pfeiffer Canyon Bridge bei Meile 45,5, sind damit für Touristen derzeit nicht zugänglich. Dafür dürfte es im Limekiln Campground zurzeit wunderbar ruhig sein. Übrigens: Andere Streckenabschnitte sind aus Sicherheits- oder Unterhaltsgründen derzeit teilweise nur einspurig befahrbar, wodurch mit Wartezeiten zu rechnen ist. Während mit dem besseren Wetter mit einer Stabilisierung der Lage zu rechnen ist, könnten gewisse Abschnitte, darunter die Pfeiffer Canyon Bridge, bis Ende 2017 gesperrt bleiben. 

Wer aktuell oder demnächst in Kalifornien unterwegs ist und vorhat, die Route 1 abzufahren, tut gut daran, frühzeitig Informationen über mögliche Strassensperrungen bei Caltrans über diese Website einzuholen. Ansonsten drohen massive Umwege.

(JCR)