Rail & Road

Die Triebzüge des Typs «Flirt» von Stadler Rail kommen ab 2021 im Regionalverkehr der BLS zum Einsatz. Bild: BLS, Rendering

BLS bestellt 58 Züge bei Stadler Rail

BLS setzt bei der grössten Beschaffung ihrer Geschichte auf den Ostschweizer Fahrzeugbauer. Passagiere können bei der Detailplanung mitreden.

Bei der grössten Rollmaterialbeschaffung ihrer Geschichte setzt die BLS auf Stadler Rail. Der Ostschweizer Fahrzeugbauer kann dem in Bern ansässigen Bahnunternehmen 58 sechsteilige, einstöckige Triebzüge des Typs «Flirt» liefern. Die BLS zahlt 650 Millionen Franken.

Sie hatte Ende 2014 angekündigt, für eine Milliarde Franken neue Züge für den Regionalverkehr zu kaufen. Anfang letzten Jahres gab das Unternehmen bekannt, vier Anbieter seien noch im Rennen. Zuletzt reichten aber nur noch Stadler Rail und Bombardier konkrete Angebote ein.

Jenes des Thurgauer Fahrzeugbauers habe preislich, qualitativ, betrieblich und bezüglich Komfort für die Fahrgäste die Kriterien am besten erfüllt. «Besonders erfreulich ist, dass die Beschaffungskosten deutlich unter den beim Start des Verfahrens geschätzten Kosten liegen», schreibt die BLS.

Die neuen Züge sollen ab 2021 bis 2026 schrittweise in Verkehr gesetzt werden. Die BLS will sie im RegioExpress-Betrieb einsetzen, also etwa für die Linie von La Chaux-de-Fonds NE nach Domodossola respektive Zweisimmen BE via Bern und Spiez. Auch auf dem Netz der Berner S-Bahn sollen die Züge fahren.

Der Zuschlag wurde den Anbietern am 1. Mai mitgeteilt. Sie haben nun eine Beschwerdefrist von 20 Tagen. Die endgültige Auftragsvergabe steht unter dem Vorbehalt der Mittelzusagen durch den BLS-Verwaltungsrat, Bund und Kantone.

Die Kriterien für die Ausstattung und Ausgestaltung der neuen Züge hatte die BLS in enger Zusammenarbeit mit der Kundenorganisation Pro Bahn erarbeitet. Beispielsweise wurden Sitztests durchgeführt. Die Bedürfnisse der Fahrgäste will die BLS nun auch bei der Detailplanung der neuen Züge berücksichtigen.

(AWP)