Rail & Road

Der neu lancierte Gotthard-Panoramaexpress ist das Herzstück des RailAway-Angebots 2017. Bild: SBB

Fast 15% mehr Passagiere für RailAway

Die Freizeitanbieterin der SBB hat vor allem dank Spezialangeboten ein hervorragendes 2016 hingelegt. Auch die Muttergesellschaft wirtschaftete solide.

Fast 1,87 Millionen Schweizerinnen und Schweizer nutzten 2016 den öffentlichen Verkehr für ihre Ausflüge. Das entspricht einem Anstieg von 14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie SBB-Tochter RailAway mitteilt. Die Freizeitanbieterin der Bundesbahnen bot im vergangenen Jahr zahlreiche Spezialkombis für Gruppen an, die auf breiten Zuspruch stiessen. Besonders begehrt waren die Angebote im Zusammenhang mit der Eröffnung des Gotthardbasistunnels. Auch Erlebnisreisen an die Fussball-Europameisterschaft in Frankreich waren beliebt.

Im Bereich der Einzelreisen waren 2016 besonders die Weihnachtsmarktangebote (+27,8%) sowie Angebote im Zusammenhang mit Grossveranstaltungen (+74,8%) wie dem Eidgenössischen Schwingfest, dem Zürifest oder verschiedenen Stadionkonzerten nachgefragt.

Bei einigen Angeboten verzeichnete RailAway aber auch eine geringere Anfrage. Bei den Kunstangeboten etwa sank die Nachfrage um 43,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Grund dafür waren weniger zahlreiche grosse Kunstausstellungen in renommierten Kunsthäusern. Die Angebote von Snow’n’Rail wurden wegen der ungünstigen Wetterverhältnisse weniger oft genutzt (–12.8%), ebenso die Produktlinie Sport und Erholung (–22%).

2017 im Zeichen des Gotthards

RailAway bietet dieses Jahr vor allem Angebote im Zusammenhang mit dem Gotthard-Basistunnel: Zum Beispiel Fahrten mit dem neu lancierten Gotthard-Panoramaexpress, von Luzern mit dem Schiff über Flüelen und von da mit dem Panoramawagen über die Gotthard-Bergstrecke nach Bellinzona bzw. Lugano. Das Gotthard-Panoramaangebot kann kombiniert werden, beispielsweise mit einer Teilstrecke des Glacier-Express oder einer Übernachtung im Tessin oder der Zentralschweiz. Siehe dazu auch das kurze nachfolgende Video.

Auch die Muttergesellschaft war erfolgreich unterwegs

Auch für die SBB war 2016 ein erfolgreiches Jahr: Sie beförderte täglich 1,25 Mio. Passagiere, mehr als je zuvor. Ebenso erreichte die Güterverkehrsleistung einen Höchststand. Das Konzernergebnis stieg dank Einmaleffekten um 135 Millionen auf 381 Millionen Franken, das Betriebsergebnis hingegen sank. Der Free Cash Flow lag bei CHF -540 Mio. (Vorjahr: CHF -523 Mio.). Die verzinsliche Nettoverschuldung erhöhte sich auf 8,796 Milliarden Franken (Vorjahr: CHF 8,252 Mia.). Der Schuldendeckungsgrad, d.h. die verzinsliche Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA, erhöhte sich auf 7,3 (Vorjahr: 6,9).

88,8 Prozent aller Fahrgäste kamen mit der SBB pünktlich ans Ziel – dies ist ein Prozentpunkt mehr als 2015 und der höchste Wert seit fünf Jahren. Die SBB bleibt damit die pünktlichste Bahn Europas auf dem weltweit am intensivsten genutzten Mischverkehrsnetz.

(TN)