Rail & Road

Bild: Wikipedia/Railways_Morocco

Marokko testet TGVs und hat grosse Pläne

Zwischen Tanger und Casablanca entsteht ab 2018 die erste Hochgeschwindigkeits-Strecke in Afrika.

Marokko testet aktuell neue Züge: Die französischen TGV’s erreichen Geschwindigkeiten von rund 320 Stundenkilometern und sollen ab dem nächsten Jahr die Reisezeit zwischen den beiden Städten Tanger und Casablanca auf gut zwei Stunden halbieren.

Die Regierung investiert rund 2 Milliarden US-Dollar in das Grossprojekt. Die Zahl der Passagiere, soll sich mit der schnellen Verbindung von drei auf sechs Millionen Passagiere verdoppeln. Bis ins Jahr 2035 soll die Hochgeschwindigkeitstrecke Tanger – Rabat – Agadir dann weitergezogen sei via Marrakesch bis Agadir. Zudem geplant ist eine weitere Linie von Rabat–Meknès–Fès–Oujda.

Die neue Strecke Tanger – Casablanca ist Teil eines grossen Infrastruktur-Pakets der Regierung. So sind unter anderem die grösste Solar-Anlage der Welt geplant, aber auch diverse neue Häfen sollen der Wirtschaft im Land ebenfalls Auftrieb geben.

Die grossen Pläne der Regierung kommen nicht überall gut an. Eine «Stop TGV»-Kampagne hatte sich formiert. Sie kritisiert, dass man das Geld besser ausgeben könnte. «Marokko ist ein armes Land, die höchste Priorität sollte die Bildung sein», kritisiert beispielsweise Omar Balafrej, Parlamentarier der Linken und Anführer der Kampagne. «Jede 10 Meter der TGV-Strecke ergäben mindestens eine Schule».

(SW)