Rail & Road

Die Ebenalp-Seilbahn in Appenzell Innerhoden. Bild: Swiss-Image / Christoph Sonderegger

Für Seilbahnen-Chef sind Bergbahnen «too important to fail»

Die Schweizer Bergbahnen verdienen drei von vier Franken im Winter. Ueli Stückelberger, Direktor von Seilbahnen Schweiz, äussert sich zum anstehenden Winter.

In einem Interview mit der «Südostschweiz» erklärt Ueli Stückelberger, der Direktor von Seilbahnen Schweiz, dass heute viele Skigebiete ohne öffentliche Gelder nicht mehr überleben könnten. «Ich sehe das aber nicht negativ, solange die Gesamtregion davon einen Nutzen hat», sagt Stückelberger. Es profitierten schliesslich alle von einer Bergbahn. «Warum sollten also nicht alle etwas dafür zahlen?»

Bahnen würden selten sterben, weil sie für die jeweiligen Regionen wirtschaftlich zu wichtig seien, glaubt Stückelberger. «Analog zum Bankensektor könnte man sagen: Die Seilbahnen sind nicht 'Too big to fail', sondern 'Too important to fail'». Er erwarte darum auch kein grosses Bergbahnen-Sterben in den nächsten Jahren. Die Zahl der Skigebiete dürfte aber schon etwas abnehmen.

Für die Bergbahnen im Alpenraum sei die Situation schwierig. Wichtig wäre wieder einmal ein normaler Winter – mit genügend Schnee und schönem Wetter an den Wochenenden und über die Festtage. Die Branche muss sich aber laut Stückelberger auch dauerhaft darauf einstellen, dass nicht mehr so viele Gäste aus dem Euroraum in die Schweiz kommen werden wie noch vor zehn Jahren.

Die Crowd-Funding-Aktion von Saas-Fee mit einer Saisonkarte für 222 Franken bezeichnet Stückelberger als innovativ und mutig. Man könne Saas-Fee keinen Vorwurf machen, auch wenn das wahrscheinlich zulasten anderer Bahnen gehe. Ein Modell für die ganze Schweiz sei es aber nicht.

(AWP)