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Ferien mit dem Camper sind bei Schweizern beliebt. Bild: Unsplash, Tobias Weinhold

Immer mehr junge Schweizer machen Ferien mit dem Camper

Ferien mit dem Camper boomen. Die Sharing-Plattform MyCamper hat in einer aktuellen Studie das Buchungsverhalten der Schweizer ausgewertet.

Ferien mit dem Camper sind unter jungen Schweizern aktuell besonders beliebt. Da sich jedoch nicht jeder einen eigenen Camper leisten kann oder will, boomen Sharing-Plattformen. Über diese vermieten Privatleute ihre Camper an andere Privatleute, wenn sie sie selber nicht brauchen. Bei der Sharing-Plattform MyCamper vermieten die Nutzer aktuell mehr als 2000 Wohnmobile, Campingbusse und Wohnwagen. Seit der Gründung 2015 haben mehr als 40.000 Personen über 100.000 Nächte in den Fahrzeugen der MyCamper-Vermieter verbracht.

Für eine aktuelle Studie hat MyCamper das Buchungsverhalten aus den Jahren 2019 bis 2021 sowie das erste Quartal 2022 ausgewertet. Eine Mehrheit der Mieter war im Jahr 2021 zwischen 25 und 44 Jahren alt. Von 2019 bis 2021 interessierten sich zunehmend jüngere Menschen für Campingferien. Die Zielgruppe der 18- bis 24-Jährigen wuchs um 38 Prozent.

Camper-Sharing im Kanton Zürich am beliebtesten

In Relation zur Bevölkerungszahl kamen 2020 und 2021 die meisten Buchungen aus dem Kanton Zürich. Auf dem zweiten Platz liegt der Kanton Luzern, gefolgt von Freiburg, Zug und Bern. In absoluten Zahlen vermieten Zürcher am meisten Camper. Die wenigsten Campingfahrzeuge finden Mieter in Uri.

Reisende aus dem Kanton Schwyz geben laut Umfrage am meisten Geld für die Miete ihres Campingfahrzeugs aus. Im Durchschnitt waren es 1413 Franken im Vergleich zum Rest der Schweiz mit 1162 Franken. Am sparsamsten waren die Mieter aus dem Kanton Jura mit 599 Franken.

Die Tagesmietpreise legen die Vermieter bei MyCamper selbst fest. Im allgemeinen Vergleich sind Wohnmobile mit durchschnittlich 160 Franken pro Tag mit Abstand am teuersten, ein Wohnwagen ist mit 81 Franken die günstigste Option.

Im Pandemiejahr 2020 wurden Campingferien kurzfristiger gebucht – im Schnitt 39 Tage im Voraus. Bereits 2021 entspannte sich die Lage und die Vorausbuchungen fanden im Schnitt 44 Tage vor Reisestart statt. «Analysiert man die bisherigen Buchungen für 2022, geht dieser Trend weiter und die Campingreisenden planen ihre Ferien wieder länger im Voraus», sagt Stefan Lieberherr, Co-Founder und CMO bei der MyCamper AG. «Wer in der Hochsaison im Sommer mit seinem Wunschfahrzeug verreisen will, sollte die Buchungsanfrage am besten schon Anfang des Jahres stellen.» Die meisten Buchungsanfragen wurden in den letzten Jahren in den Monaten April und Mai gemacht.

Auf Kurztrip mit dem VW-Bus

Kurze Reisen bis zu fünf Tagen werden zu 47 Prozent mit einem Campingbus unternommen. Bei längeren Reisen ab 14 Tagen wird der Campingbus nur noch in 37 Prozent aller Buchungen gewählt und komfortable Wohnmobile erreichen mit 48 Prozent den höheren Buchungsanteil. Via MyCamper wurden 2021 Campingfahrzeuge der Marke Volkswagen am weitaus häufigsten gemietet. Besonders beliebt sind die Modelle VW T6 und T6.1. Hinter VW folgen die Marken Adria und Mercedes.

Die Schweiz bekommt Konkurrenz

Campingferien in der Heimat sind bei Schweizern beliebt. Vor Beginn der Corona-Pandemie 2019 haben 44 Prozent der MyCamper Mieter ihre Ferien in der Schweiz verbracht, 2020 waren es dann fast 90 Prozent und 2021 noch 71 Prozent. «Die aktuellen Zahlen zeigen, dass 2022 etwa 49 Prozent der Campingreisenden ihre Ferien in der Schweiz machen werden – eine Rückkehr zu den Verhältnissen vor der Pandemie ist zu erwarten», so Stefan Lieberherr. Daneben gewinnen Italien, Frankreich, Deutschland und Schweden wieder an Bedeutung als beliebteste Reiseziele der Schweizer Camper.

(ISR)