Rail & Road

Der TGV Lyria verkehrt wieder mit einer Kapazität, welche an «prä-pandemische» Zeiten herankommt. Bild: ©IsaHarsin

18'000 Bahn-Sitzplätze pro Tag zwischen der Schweiz und Frankreich

Seit dem 28. März verkehrt der TGV Lyria wieder mit der vollen Kapazität zwischen diversen Schweizer Bahnhöfen und Paris. Die Offensive soll dazu beitragen, die internationale Mobilität zu «dekarbonisieren».

TGV Lyria - das Joint Venture von SNCF und SBB im Bahnverkehr zwischen der Schweiz und Paris - geht wieder in die Offensive. Seit dem 28. März verkehrt der TGV Lyria mit einem massiven Angebot von 18'000 Plätzen pro Tag zwischen Genf, Lausanne, Basel und Zürich sowie Paris und Marseille (ab Genf). Das Sitzplatz-Angebot wie auch die Frequenzen liegen damit höher als 2019, also vor der Covid-Pandemie, mit insgesamt 17 Hin- und Rückfahrten pro Tag zwischen der Schweiz und Frankreich sowie 30 Prozent mehr Sitzplätzen (im Vergleich zu 2019).

Seit dem 28. März sind 4500 zusätzliche Sitzplätze pro Tag hinzugekommen. Die Zusatzkapazität ist möglich dank doppelstöckigen Zügen und mehr Frequenzen mit Takt-Fahrplänen. TGV Lyria setzt voll auf die grosse Nachfrage an Bahnreisemöglichkeiten ab der Schweiz nach Paris. Um die Nachfrage weiter anzukurbeln, gibt es spezielle Aktionen: Ab dem 1. April seien rund 150'000 Tickets für den Spottpreis von lediglich 31 bzw. 52 Franken pro Strecke verfügbar - für diejenigen, die ihre Abreise bis zu sechs Monate vor dem Reisedatum buchen.

WIe TGV Lyria in einem Communiqué mitteilt, fussen die ambitionierten Wachstumspläne nicht auf Hoffnung, sondern auf einer Nachfrage, die seit der Aufhebung der meisten Covid-Beschränkungen wieder massiv zugenommen hat. Zudem erwartet TGV Lyria auch deutlich höheren Zuspruch von Seiten der Geschäftskunden: Trotz der Möglichkeit von Videokonferenzen habe die Zahl der Geschäftsreisenden
im März 2022 bereits wieder 85 Prozent des Verkehrsaufkommens 2019 erreicht, obwohl nicht alle Züge fuhren und die beruflichen Veranstaltungen (Messen usw.) noch begrenzt waren. Ein geschätzter Vorteil ist hierbei natürlich, dass laut TGV Lyria 83 Prozent der Gesamtreisezeit für Arbeit zur Verfügung stehen können, während dies im Flugzeug weniger als 35 Prozent der Reisezeit entspreche.
- und das mit kostenlosem Wi-Fi in allen Reiseklassen.

Fabien Soulet, Direktor von TGV Lyria, erklärt: «Wir sind überzeugt, dass es zu einer massiven und schnellen Rückkehr der Nachfrage im französisch-schweizerischen Zugreiseverkehr kommen wird. Wir haben wirklich eine gute Gelegenheit, um Marktanteile auf die Bahn zu verlagern, da es heute keinen Grund mehr gibt, das Flugzeug oder das Auto zu bevorzugen, um das ganze Jahr über nach Paris oder nach Marseille zu reisen.» Das der Zug das umweltfreundlichste Verkehrsmittel für Reisen nach Frankreich bietet, hatte TGV Lyria bereits anhand einer Infra-Studie belegen lassen (Travelnews berichtete). Der Zug, so schliesst Soulet, seit das einzige Mittel, das erhöhte Bedürfnis nach Mobilität mit der Notwendigkeit einer Energiewende in Einklang zu bringen.

(JCR)