Rail & Road

6,241 Millionen Fahrzeuge sind aktuell auf Schweizer Strassen unterwegs, so viele wie noch nie. Bild: TN

Abwanderung vom ÖV ins eigene Auto

Aus Pandemiegründen kam es im letzten Jahr zu einer deutlichen Verschiebung im Individualverkehr, zeigt eine Umfrage des TCS bei seinen ETI-Schutzbriefinhabern.

Der Trend zugunsten des Motorisierter Individualverkehrs (MIV) hat sich in der Schweiz während der Pandemie akzentuiert. Fast drei Viertel der gesamthaft zurückgelegten Kilometer werden in der Schweiz mit dem Auto, dem Motorrad dem E-Bike oder dem Mofa gefahren.

Gemäss dem Bundesamt für Statistik steigerte sich der Anteil des mit dem eigenen Fahrzeug zurückgelegten Weges während der Pandemie insgesamt um 4 Prozent, der Anteil des mit dem ÖV zurückgelegten Weges schrumpfte hingegen um 7,1 Prozent. Grund für diese veränderte Nutzung der Verkehrsträger dürfte das geringere Corona-Ansteckungsrisiko im MIV gegenüber den ÖV sein.

Auch eine Umfrage des TCS bei seinen ETI Schutzbriefinhabern belegt diesen Trend. Die Befragung erfolgte von Sommer 2020 bis Winter 2021 in sechs Befragungswellen. Gemäss der Umfrage planten im Frühling 2020 61 Prozent der ETI-Schutzbriefinhaber mit dem eigenen Auto in die Sommerferien zu fahren, schlussendlich verwendeten dann jedoch 81 Prozent das eigene Fahrzeug.

Anteil Elektrofahrzeuge wächst deutlich

Gleichzeitig verlor das Flugzeug im selben Zeitraum an Attraktivität. Im Frühling 2020 planten noch 31 Prozent mit dem Flugzeug in die Ferien zu fliegen, schlussendlich waren es gerade noch 10 Prozent. Diese Verteilung Auto vs. Flugzeug als Reiseverkehrsmittel blieb während der Pandemie stabil. Auch im Sommer 2021 fuhren 80 Prozent der ETI-Schutzbriefinhaberinnen mit dem eigenen Auto in die Ferien, das Flugzeug konnte nur leicht auf 13 Prozent dazugewinnen.

Weitere Indikatoren weisen darauf hin, dass sich der Trend Richtung MIV künftig weiter verstärken wird. So steigt die Anzahl bestandener Führerprüfungen seit 2017 kontinuierlich an, 2020 gab es bei den bestandenen Theorieprüfungen gar eine Zunahme von 12 Prozent. Im selben Zeitraum hat der Fahrzeugbestand schweizweit von 6,053 Millionen Fahrzeugen auf 6,241 Millionen Fahrzeuge zugenommen.

Im Dezember erreichte der Marktanteil bei Neuzulassungen von Fahrzeugen mit elektrischen Antrieben (reine Elektroautos, Plug-in-Hybride, Brennstoffzellenfahrzeuge) mit 32,9 Prozent ein Monats-Rekordniveau. Im Gesamtjahr 2021 stehen für E-Antriebe 22,5 Prozent Marktanteil zu Buche, weitere 21,9 Prozent der Neuzulassungen entfallen auf Voll- und Mildhybride ohne Lademöglichkeit über das Stromnetz.

(GWA)