Rail & Road

Blablacar sichert sich eine Finanzierung von 97 Millionen Euro, um seine Wachstumspläne voranzutreiben. Bild: Blablacar

Blablacar wächst trotz Krise

97 Millionen Euro (107 Millionen Franken) sammelt Blablacar, um seine Wachstumsstrategie zu unterstützen. Ausserdem wird die Plattform vom ukrainischen Unternehmen Octopus übernommen, um die Digitalisierung des Busunternehmens auch ausserhalb der EU voranzutreiben.

97 Millionen Euro (107 Millionen Schweizer Franken) sammelt das Unternehmen Blablacar, um die Expansionsstrategie zu beschleunigen. Trotz Krise schaffte es der Mobilitätsdienstleister, ein zweistelliges Wachstum in aussereuropäischen Märkten zu erreichen. Innerhalb Europas rechnet der Anbieter kommenden Sommer mit einer Erholung des Reiseverkehrs.

An der neuen Finanzierungsrunde sind neben dem bestehenden Investor VNV Global auch neue Investoren beteiligt:

  • Otiva J/F AB, ein Investment-Unternehmen, gegründet von Jonas Nordlander und Filip Engelbert, Gründer von Avito (der Branchenführer von Kleinanzeigen in Russland, von Naspers für 4 Mrd. USD übernommen)
  • FMZ Ventures, ein neuer Wachstumsfonds, der sich der Experience Economy und Marktplatz-Ökosystemen widmet und von Michael Zeisser gegründet wurde, dem ehemaligen Investmentvorsitzenden der Alibaba Group, der in den Vorständen von Lyft und Tripadvisor sass

90 Millionen Mitglieder, welche in 22 Ländern mit Fahrgemeinschaften oder Fernbussen unterwegs sind, zählt das Unternehmen heute. Während der Transportsektor noch immer unter den Auswirkungen der Krise leidet, erholt sich Blablacar bereits mit einem Wachstum ausserhalb der europäischen Union, das inzwischen mehr als die Hälfte der Aktivitäten des Unternehmens ausmacht. Blablacar verzeichnet zweistellige Wachstumsraten bei den Buchungen für
Mitfahrgelegenheiten und Busse verglichen mit dem Vor-Corona-Niveau in Märkten
ausserhalb der europäischen Union. Die Finanzierung soll das schnelle Wachstum der Plattform in diesen Märkten und ihre Möglichkeiten unterstützen.

Verdoppelung des Bus-Netzwerks

Auch in Europa habe sich das Unternehmen dank seiner Flexibilität seiner Mitfahrangebote und einer starken Unternehmensbilanz gut entwickelt. Es strebt deshalb an, die grösse seines Bus-Netzwerks in den kommenden 18 Monaten zu verdoppeln und sein multimodales Angebot auch auf die Bahn auszuweiten.

Mit dem Fortschreiten der Impfungen und den damit schrittweise verbundenen Lockerungen der Reisebeschränkungen erwartet Blablacar eine schnelle Wiederaufnahme des Reiseverkehrs, wobei das Unternehmen davon ausgeht, dass sicheres, lokales und bezahlbares Reisen besonders gefragt sein wird.

Blablacar gibt ausserdem die Akquisition des ukrainischen Unternehmens Octobus bekannt. Octobus hat ein Bestandsmanagementsystem entwickelt, um die
Digitalisierung der Busbereitstellung zu unterstützen. Diese Akquisition stärkt die
Fähigkeit, die Digitalisierung von Busunternehmen ausserhalb Europas zu unterstützen, wo Busbetreiber den Grossteil ihrer Tickets noch immer offline verkaufen, und wo Blablacar die Online-Transition anführt.

(TN)