Rail & Road

2019 verkauften die SBB über 8,8 Millionen Sparbillette, an Spitzentagen waren es über 45'000. Bild: TN

SBB weiterhin mit vielen Sparbilletten

Auch 2020 warten die SBB mit Sparbilletten im Umfang von 100 Millionen Franken auf. Im letzten Jahr wurden 6 Prozent mehr Reisende befördert.

Im vergangenen Jahr verkauften die SBB über 8,8 Millionen Sparbillette, an Spitzentagen waren das über 45'000. Gegenüber dem Jahr 2018 ist die Nachfrage nach den beliebten Sparbilletten um rund 60 Prozent angestiegen. Der Anstieg ist auf die Erhöhung des Kontingents, den steigenden Bekanntheitsgrad der Sparbillette und die einfachere Buchbarkeit auf dem «Sparbillett-Finder» auf SBB Mobile zurückzuführen.

Mit Rabattstufen bis zu 70 Prozent haben die ermässigten Sparbillette eine positive Wirkung auf die Kundenlenkung, schreiben die SBB. So wechselten rund 1,5 Millionen Kundinnen und Kunden von stark auf schwach ausgelastete Züge; dies sind rund 85 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Zudem hätten rund ein Drittel aller Sparbillett-Kunden ohne den attraktiven Rabatt die Fahrt nicht oder mit dem Auto angetreten.

Die SBB setzen sich deshalb weiterhin für ein entsprechendes Angebot an Sparbilletten und weiteren kundenfreundlichen Massnahmen innerhalb der ganzen Schweiz ein. So bieten die SBB gemeinsam mit der öV-Branche weiterhin die kostenlose Hinterlegung des GA am Schalter oder telefonisch beim Contact Center in Brig an. Vom Preisüberwacher gepusht worden sind die SBB offensichtlich nicht, die Massnahmen seien eigenständig beschlossen worden.

Mehr als die Hälfte aller Billette über digitale Kanäle

2019 beförderten die SBB täglich 1,3 Millionen Reisende (+6 Prozent), so viele wie nie zuvor. Hinzu kamen 2000 Extrazüge für den Eventverkehr im Sommer, auch das ein Höchstwert. Mit knappen Ressourcen beim Personal und Rollmaterial haben die SBB Mitarbeitenden besonders im Sommer einen Sondereffort geleistet. Rückläufig und nicht zufriedenstellend war die Kundenpünktlichkeit, insbesondere im vierten Quartal und regional. Hauptursachen waren einerseits die steigende Nachfrage, auch bei den Zusatzverkehren, der angespannte Fahrplan sowie die vielen Baustellen für Unterhalt und Ausbau.

Die SBB hat 2019 deutlich mehr Billette verkauft als im Vorjahr (124 Millionen, +15 Prozent). Erstmals hat die SBB mit 52,8 Prozent mehr als die Hälfte aller Billette über digitale Kanäle verkauft (+12 Prozentpunkte), dies bei im Vergleich zum Vorjahr gleichbleibender Anzahl Verkaufsstellen. Der Absatz an Schaltern und auch an Automaten ist weiter gesunken. Die Selbstbedienungsquote liegt auf einem neuen Höchstwert von 90,6 Prozent.

Der internationale Bahnverkehr hat im vergangenen deutlich zugenommen: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nachfrage der internationalen Destinationen um rund 7 Prozent gestiegen. Der Streik in Frankreich hat das Wachstum im Dezember 2019 leicht gebremst. Im laufenden Jahr rechnet die SBB aufgrund des Kapazitätsausbaus nach Deutschland mit dem neuen ICE 4, der erneuerten TGV-Lyria Flotte nach Frankreich sowie dem neuen internationalen Fernverkehrszug auf der Gotthardachse mit einer positiven Entwicklung.

Das Konzernergebnis fiel mit 463 Millionen Franken um 18,5 Prozent tiefer aus als im Vorjahr.

(TN)