Rail & Road

Im Zeitraum von 2014 bis 2024 investiert die SBB rund 1,5 Milliarden Franken in die Modernisierung ihrer Flotte. Bild: SBB CFF FFS

Deutsche Bahn erhält Auftrag von SBB

93 EW-IV-Züge werden im nächsten Jahr in Deutschland modernisiert. Die Auslagerung habe keinen Zusammenhang mit dem Einklemm-Unfall.

Seit letztem Jahr führen die Schweizerischen Bundesbahnen umfassende Restaurationsarbeiten an ihren Zügen des Types EW IV durch. So sollen die Verkehrsmittel auf den modernsten Stand gebracht und vereinheitlicht werden. Für 90 Millionen Franken werden 203 der insgesamt 496 Wägen dieses Typs komplett saniert.

Weil die SBB kapazitätsmässig für die Umbauten an ihre Grenzen stösst, hat sie einen Auftrag ausgeschrieben für 93 der zu renovierenden Wagen. Nun gab der Konzern bekannt, dass die Deutsche Bahn die Zusammenarbeit für sich gewinnen konnte. Im nächsten Jahr sollen die Modernisierungsarbeiten in den Anlagen von Wittenberg und Neumünster starten.

15 weitere Wagen werden von der Josef Meyer Rail AG in Rheinfelden modernisiert. Die restlichen Arbeiten auch an anderen Zugtypen wie beispielsweise dem IC2000 werden in den Werkstätten der SBB in der Schweiz ausgeführt. Insgesamt 97 Prozent der Revisionen im Wert von insgesamt 1,5 Milliarden Franken übernimmt der Konzern selbst.

Welche Neuerungen stehen an?

Im Rahmen der Modernisierung der EW-IV-Wagen werden Korrosionsstellen entfernt. Ausserdem erhält der Wagenkasten einen frischen Anstrich und die Teppiche in der ersten und zweiten Klasse werden ersetzt. Wo nötig, tauscht man die Ablagetische und Sitzpolster aus. Ziel ist es, dass die Innenräume bei jedem Waggon ein einheitliches Erscheinungsbild haben. Dafür werden die Trennwände ausgebaut.

Die SBB plant die Wägen noch bis in die 2030er-Jahre im Einsatz zu haben und hatte deshalb schon seit längerem die Renovationsarbeiten geplant. Einen Zusammenhang mit dem Einklemm-Unfall, bei dem ein Zugbegleiter am 14. August tödlich verletzt wurde, dementiert das Bahnunternehmen.

Als Sofortmassnahme beschlossen die SBB, umfassende Kontrollen der Türfunktionen auszuführen. Sobald die Deutsche Bahn ihren Auftrag ausgeführt hat, führen die Schweizerischen Bundesbahnen an den Zügen eine Revision der Drehgestelle und Klimaanlagen in ihrem Werk in Olten durch. Dann werden die Türen ein weiteres Mal geprüft.

(NWI)