Rail & Road

Dieser Bahnhof in Stockholm, Schweden, dürfe wohl dem einen oder anderen Interrailer bekannt sein. Bild: Norman Tsui

Schweizer sind Interrail-Spitzenreiter

Die Verkäufe von Interrail-Pässen haben sich verdreifacht und wir Schweizer sind ganz oben an der Spitze, wenn es um Ferien mit dem Zug geht.

In den Anfängen des Tourismus setzten viele Menschen auf Bahnreisen, weil das Flugticket anno dazumal nicht für jedermann erschwinglich war. Als die Preise sanken und auch Herr und Frau Schweizer für relativ wenig Geld an das andere Ende der Welt fliegen konnten, entstand ein regelrechter Flug-Boom. In Zeiten von Klimademos und einer Verunsicherung über das Wohlbefinden der Erde scheint sich nun erneut eine Trendwende abzuzeichnen: vom Flugzeug zurück auf die Schienen.

Die Österreichische Bundesbahnen wie auch die Schweizerischen Bundesbahnen SBB verzeichnen einen markanten Zuwachs an Nachfragen für Zugreisen. Besonders beliebt sind Nachtzüge, stellen die ÖBB fest. Wer derzeit am meisten von der Bahnnachfrage profitiert, ist aber der Pauschalbillett-Anbieter Interrail. Mit diesen Tickets reisen unter 26-Jährige zu erschwinglichen Preisen im Zug durch Europa. Obwohl die älteren Leute tiefer ins Portmonee greifen müssen, ändert das nichts an ihrer Reiselust auf den Schienen.

Innerhalb der vergangenen 13 Jahren verdreifachten sich die Ticketverkäufe von Interrail, laut Nienke Geudeker, Interrail-Sprecherin. Konkret heisst das, von 100'000 Passagieren stieg die Zahl auf 300'000 Passagiere. Von diesen Leuten waren im letzten Jahr die meisten aus der Schweiz. Ein Wachstum von 14 Prozent verzeichnete man hierzulande – nicht schlecht. Noch ein Jahr zuvor belegte die Schweiz hinter dem Vereinigten Königreich, also England, Schottland, Wales und Nordirland, den zweiten Platz.

Woher kommt dieser Wandel?

Interrail führt beim Kauf eines Billetts jeweils eine kurze Umfrage durch und will wissen, wieso sich die Kunden für diese Reiseform entschieden haben. «In diesem Jahr gaben 71 Prozent der Interrailer an, sie hätten sich wegen dem geringen CO2-Fussabdruck für die Zugreise entschieden. Das sind 20 Prozent mehr, als noch 2017», so Geudeker.

Ein weiterer Grund könnte das Programm «Travel EU» sein, das die Europäische Union lancierte. Dabei werden Interrail-Pässe an ausgeloste 18-Jährige verschenkt, mit der Idee, Europa besser kennenzulernen.

(nau/TN)