Rail & Road

Prägen den Zürcher Carparkplatz Sihlquai heute schon – bald sind Flixbusse auch an der Copacabana unterwegs. Bild: TN

Die Flixbusse peilen bald Südamerika und Asien an

Flixbus-Betreiberin Flixmobility hat eine halbe Milliarde Euro für die weitere Expansion erhalten.

Erst Deutschland, dann Europa, jüngst die USA und bald sollen Südamerika und Asien hinzukommen. Die Fernbus-Betreiberin Flixmobility kennt keine Grenzen.

Die Investoren Permira und TCV steigen in der sechsten Finanzierungsrunde bei der erst sechs Jahre alten Firma ein, wie Flixmobility mitteilt. «Das versetzt uns in eine Lage, in der wir alle Freiheiten haben, unsere Strategie umzusetzen und unsere Vision zu verfolgen, Flix zu einer globalen Mobilitätsplattform auszubauen», sagte Firmengründer und Vorstandschef Jochen Engert der Nachrichtenagentur Reuters.

Bisher ist Flixmobility in 30 europäischen Ländern aktiv und macht seit dem vergangenen Jahr auch in den USA dem Platzhirsch Greyhound Konkurrenz. Seit 2018 betreibt Flixmobility mit «Flixtrain» in Deutschland auch Eisenbahn-Linien.

Die neuen Investoren stecken zusammen mit einigen Alteigentümern rund eine halbe Milliarde Euro in Flixmobility. Es ist die grösste Finanzierungsrunde für ein junges deutsches Unternehmen überhaupt. Permira und TCV kommen durch die Finanzspritze jeweils auf mehr als zehn Prozent der Anteile. Engert sprach nur von einer «sehr signifikanten» Finanzierungsrunde. Die neue Bewertung sei «ein eindrucksvoller Beleg» für die Strategie. Auf einen Börsengang, den das Unternehmen geprüft hatte, könne man dank der Finanzspritze für die nächsten Jahre verzichten, sagte Engert.

Flixcar bald am Start

In der Hälfte der bedienten Märkte sei Flixbus profitabel, insgesamt schreibe das Unternehmen eine schwarze Null. Zuletzt sei Flixmobility um rund 50 Prozent pro Jahr gewachsen. «Ich glaube, wir können die Wachstumsstory in dieser Grössenordnung auch in den nächsten Jahren fortsetzen», sagte Engert.

Spätestens 2020 sollten auch in Südamerika und in Asien die grünen Busse verkehren. In Europa will Engert mehr «Flixtrains» fahren lassen und setzt darauf, dass im nächsten Jahr die Liberalisierung der bisher staatlichen Eisenbahnen-Netze Fahrt aufnimmt.

Noch in diesem Jahr will das Start-up Mitfahrdiensten wie der französischen Blablacar Konkurrenz machen. «Flixcar» soll den Kunden helfen, von der Endstation weiterzureisen oder zum Bahnhof zu kommen. «Wir sehen eine grosse Chance darin, dadurch ein engmaschigeres Netz zu schaffen, mit mehr Zielen, auch in kleineren Städten», sagte Engert. Flixcar werde voraussichtlich zunächst in ein oder zwei Ländern Europas an den Start gehen. «Wir sehen das als Zusatzangebot zu unserem Kerngeschäft. Und es kann uns helfen, neue Kunden zu gewinnen.»

(TN)