Rail & Road

Die Klimadebatte und der ÖBB-Erfolg bei Nachtzügen löst bei den SBB einen Sinneswandel aus. Bild: SBB

SBB-Nachtzüge vor dem Comeback

Eine Partnerschaft mit den Österreichischen Bundesbahnen soll es den SBB ermöglichen, wieder Nachtzugverbindungen anzubieten.

Zehn Jahre ist es her, dass die SBB ihre Nachtzug-Angebote einstampfte. Zu gross war der Druck der Billigflieger. Doch jetzt beginnt ein Umdenken.

«Wir sehen den Bedarf im Markt und prüfen, ob wir den Nachtzugverkehr wieder ausbauen können.» Dies erklärt Armin Weber, Leiter internationaler Personenverkehr der SBB, gegenüber «10vor10». Als Gründe nennt er die Klimadebatte und der zunehmende politische Druck. «Wir wollen gern im Nachtzugverkehr einen Ausbau wiedersehen.»

Als Partner setzen die SBB auf die ÖBB, die bereits 13 neue Nachtzüge bestellt haben. Diese sollen 2022 ausgeliefert werden. «Wir brauchen für den Ausbau neues Rollmaterial. Dieses wird man in einem Horizont von zwei bis drei Jahren beschaffen können», sagt Weber. Über Nacht oder auf den nächsten Fahrplanwechsel hin tauchen Nachtzüge bei den SBB also noch nicht auf.

Dass die ÖBB ihre Nachtzüge ausbaut, überrascht nicht. Immerhin betreiben die Österreicher die Züge profitabel. 2018 nutzten 1,6 Millionen Passagiere das ÖBB-Nachtzugangebot.

Auch die aktuelle Klimadebatte dürfte die SBB zum Sinneswandel gebracht haben. Derzeit sind im Nationalrat drei Vorstösse hängig, die den Bundesrat bezüglich Nachtzüge zum Handeln auffordern.

(TN)