Rail & Road

In New York, San Francisco, London und anderswo wird es heute wohl schwierig sein, ein Uber zu kriegen. Bild: Uber

Weltweite Fahrerstreiks bei Uber vor geplantem Börsengang

Heute Mittwoch dürfte in über einem Dutzend Städten weltweit der Fahrdienst mit Uber sowie Lyft stark beeinträchtigt sein. Die Fahrer des milliardenkotierten Unternehmens wollen mehr am Erfolg partizipieren.

Am kommenden Freitag, 10. Mai, wird der weltweit tätige Fahrtvermittlungsdienst des Technologieunternehmens Uber an der Wall Street in New York an die Börse gehen. Die aktuelle Börsenbewertung liegt bei über 91 Milliarden US-Dollar, der Ausgabepreis liegt bei 44 bis 50 Dollar pro Aktie. Durch die geplante Ausgabe von 180 Millionen Aktien (das ist nicht die Gesamtheit aller Aktien) könnte Uber also bei diesem Börsengang zwischen 8 und 9 Milliarden Dollar einnehmen. Ein Unternehmen nota bene, welches bislang noch nie einen Gewinn erwirtschaftet hat.

Während der letzte Satz für Kopfschütteln sorgen mag, ist er für Uber im schwelenden Konflikt mit den eigenen Fahrern wichtig. Diese wollen verstärkt am Unternehmen partizipieren. Bereits heute Mittwoch wird laut «CNN» in San Diego oder Los Angeles gestreikt; in New York wird mitten in der Rush Hour zwischen 07.00 und 09.00 Uhr Ortszeit gestreikt. Auch in Boston, Philadelphia und Washington sind Streiks geplant, dazu in London, Sydney und offenbar auch in Südamerika. Die Fahrer werden ihre Apps deaktivieren und statt zu fahren an strategischen Orten, auch vor Uber-Büros, protestieren.

Die Fahrer haben eine klare Message an Uber: Sie wollen ein vernünftiges Einkommen, Jobsicherheit und besser regulierte Fahrpreise. Obwohl die Fahrer nicht einheitlich organisiert sind und sich die Interessen von Staat zu Staat bzw. von Land zu Land unterscheiden können, gehören zu den zentralen Anliegen eine Beschränkung der Kommissionshöhe auf die Einkünfte der Fahrer, Rechtssicherheit bei Anstellung bzw. Entlassung sowie ein gesicherter Minimallohn.

Zudem will man natürlich auch am Börsengang indirekt mitverdienen. Einige der Aktien will Uber - wie zuvor schon Konkurrent Lyft - für die eigenen Fahrer reservieren. Dort wurden allerdings vor dem Börsengang diverse Salärkürzungen bekannt, was im März bereits für Streiks in Kalifornien gesorgt hatte - und möglicherweise nun zur Aktion der Uber-Fahrer geführt hat.

(JCR)