Rail & Road

Trotz dem grossen Touristenaufkommen in der Schweiz im Jahr 2018 verzeichnen die Schweizer Autovermieter eine geringere Flottenauslastung. Bild: San Bernardino / Swiss-Image, Stephan Schocher

Schwierige zweite Jahreshälfte bei Schweizer Autovermietern

Das Überangebot an Mietwagen in der Schweiz liess zwar den Gesamtumsatz anwachsen, der Umsatz pro Fahrzeug sank indes um 2,5 Prozent.

Vor allem in der zweiten Jahreshälfte sahen sich die Schweizer Autovermieter mit einem starken Preisdruck konfrontiert, welcher nur mit einer positiven ersten Jahreshälfte entschärft werden konnte. Künftig wird auf dem Markt mit neuen Mobilitätsangeboten zu rechnen sein, heisst es beim Autovermieter-Verband der Schweiz (AVS), der von Carlos Sardinha (CEO Europacar Schweiz) präsidiert wird.

Aufgrund der positiven Signale aus der Tourismusbranche durfte für das vergangenen Jahr mit einem ähnlichen Geschäftsgang wie 2017 gerechnet werden. Diese Prognose hat sich zumindest in der ersten Jahreshälfte bewahrheitet. Die Schweizer Autovermieter konnten vom Rekordjahr 2018, was die Anzahl Logiernächte in der Schweiz betrifft, Kapital schlagen.

Die zweite Jahreshälfte, im Anschluss an das nachfragestarke Sommergeschäft, gestaltete sich indes schwierig. Die Branche war mit einem Überangebot konfrontiert, was einen direkten Einfluss auf die Preise mit sich brachte. Die Umsätze pro Miettag (1,3%) sowie pro Miete (1,4%) entwickelten sich zwar positiv. Die Flottenauslastung (-3.8%) wie auch der Umsatz pro Fahrzeug/Monat (-2,5%) waren gegenüber dem Vorjahr aber rückläufig.

Längere Automieten

Der positive Aspekt in der aktuellen Lage ist die steigende Anzahl an Mieten. Gegenüber dem Vorjahr stieg dieser Wert um 2,1%. Auch die Anzahl der Miettage (2,2%) entwickelte sich positiv. Der Zunahme des durchschnittlichen Fahrzeugbestandes (6,2%) ist ein weiteres Indiz, dass ein Fahrzeug mieten eine attraktive Mobilitätsalternative ist.

Eine Umsatzsteigerung von 3,5% auf 394,8 Millionen Franken (2017: 381,3 Franken) ergab die Umfrage bei den Mitgliedern des Autovermieter-Verbandes der Schweiz (AVS) für das Jahr 2018. Dieses Ergebnis erzielten insgesamt 1'159 Mitarbeitende (+2,5%) an 1'730 (-1,3 %) Schweizer Mietstationen.

Durch das prognostizierte niedrigere Wirtschaftswachstum in der Schweiz sowie dem aktuell unklaren Ausgang rundum den Brexit, müssen die Schweizer Autovermieter mit einem herausfordernden Jahr rechnen. Trotz dieser Ausgangslage ist mengenmässig von einer stabilen Nachfrage auszugehen. Der Druck auf die Preise wird sich indes weiter verstärken. Ein zentrales Thema, begünstigt durch die Digitalisierung, sind neue Angebote auf dem Mobilitätsmarkt.

(TN)