Personal-Karussell

Chef von Club Med muss gehen

Mehr als zwei Jahrzehnte stand Henri Giscard d’Estaing an der Spitze von Club Med. Nun nimmt der langjährige Präsident überraschend Abschied vom französischen Hotelkonzern mit Sitz in Paris. In einem handschriftlichen Brief an die Belegschaft spricht Giscard d’Estaing von einer «erzwungenen Absetzung» durch die Mehrheitseigner, die börsennotierte Fosun Tourism Group aus Hongkong.

Die chinesischen Eigentümer bestreiten diese Darstellung. Laut Fosun ist der Führungswechsel Teil eines bereits 2024 angestossenen Nachfolgeprozesses. Wer das Amt künftig übernehmen wird, ist bisher nicht bekannt.

Bereits im vergangenen Jahr war es vermehrt zu Spannungen zwischen Giscard d’Estaing und den Eigentümern gekommen. Der scheidende Präsident hatte sich öffentlich für eine Rückkehr des Unternehmens an die Pariser Börse eingesetzt – ein Vorschlag, den Fosun ablehnte. In seinem Abschiedsbrief bekräftigte Giscard d’Estaing diesen Wunsch erneut und kritisierte die Haltung der Konzernmutter deutlich.

Seit 2002 hatte Henri Giscard d’Estaing die strategische Neuausrichtung des Traditionsunternehmens massgeblich geprägt: Unter seiner Führung entwickelte sich Club Med zunehmend zu einem Anbieter hochwertiger All-Inclusive-Resorts. 2015 übernahm Fosun das Unternehmen nach einer intensiven Bieterschlacht.

(TN)

Nach über 20 Jahren an der Spitze des Unternehmens wurde Henri Giscard d’Estaing als Chef von Club Med abgesägt. Bild: Club Med