Personal-Karussell

Wechsel an der Spitze von Norwegian

Heute Morgen präsentiert die Low-Cost-Airline Norwegian ihre Zahlen für das zweite Quartal. Eine Bombe gab es bereits zum Auftakt: Konzernchef und Mitgründer Bjørn Kjos zieht sich nach 17 Jahren zurück. Allerdings nicht ganz: Er behält eine Rolle als Ratgeber für den Verwaltungsrat.

Als interimistischer Konzernchef agiert der bisherige CFO Geir Karlsen. Derweil wird der erst kürzlich ernannte Verwaltungsratspärsident Niels Smedegaard - der einst auch bei der Swissair aktiv war und zuletzt als Konzernchef von DFDS Seaways agierte - eine aktivere Rolle im Unternehmen einnehmen. Die Neuorganisation gilt ab dem heutigen 11. Juli.

Während sich Smedegaard darüber freut, dass er auch künftig auf Ratschläge von Kjos zählen kann, sagt dieser selber in einer Mitteilung: «Ich habe grösstes Vertrauen, dass der Verwaltungsrat einen gut qualifizierten neuen Konzernchef finden wird. Auf diesen wartet eine spannende Aufgabe. Ich bin froh, nun den Stab weitergeben zu können - man sollte nicht als Konzernchef sitzen bleiben, wenn man über 70 Jahre alt ist. Ich werde mich aber noch um einige Projekte kümmern, welche grosse Bedeutung für die Zukunft von Norwegian haben.»

Im Laufe der letzten 17 Jahre mit Kjos an der Spitze ist Norwegian von der kleinen norwegischen Domesticflug-Gesellschaft mit 130 Angestellten zu einer global aktiven Low-Cost-Gesellschaft mit über 11'000 Angestellten und einer Flotte von 162 Flugzeugen angewachsen, welche unter anderem 60 Interkontinental-Routen anbieten. Nach vielen Jahren mit kräftigem Wachstum schlitterte Norwegian zuletzt aber in eine Schuldenfalle und will sich nun auf nachhaltiges Wachstum fokussieren. Auf den künftigen Konzernchef wartet in der Tat eine spannende, aber auch schwierige Aufgabe.

(JCR)