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Die Premium-Airline Beond will weiter wachsen. Der Schweizer Markt spielt dabei eine wichtige Rolle. Bild: Beond

2 Jahre Beond in der Schweiz: So steht es um die Premium-Airline

Zwei Jahre nach dem Start in Zürich baut der Luxus-Ferienflieger Beond sein Angebot weiter aus und setzt auf den Schweizer Markt als wichtigen Wachstumstreiber. Travelnews zeigt, wie sich die junge Premium-Airline entwickelt – und wohin ihre nächsten Schritte gehen.

Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass der maledivische Luxus-Ferienflieger Beond in der Schweiz an den Start ging. Am 21. November 2023 hob die erste Maschine der Premium-Airline ab Zürich ab – via Dubai weiter auf die Malediven, mit zwei wöchentlichen Flügen.

Der Auftakt verlief jedoch deutlich holpriger als erhofft. Schwache Buchungszahlen führten zu wiederholten Flug-Annullationen und bremsten die ambitionierten Wachstumspläne aus. Beond reagierte und schärfte das Angebot.

Seit Frühling 2024 können Schweizer Passagiere die Strecke auch als Direktverbindung zwischen Zürich und Dubai nutzen. Zuvor war die Wüstenmetropole nur ein technischer Zwischenstopp – ohne die Möglichkeit zum Ein- oder Aussteigen. In der aktuellen Wintersaison baut Beond weiter aus und bietet zusätzliche Flüge auf der Strecke Zürich–Dubai-Malé an (Travelnews berichtete).

Zwei Jahre nach dem Start beantwortet Travelnews die sieben wichtigsten Fragen rund um den Luxus-Ferienflieger – und ordnet ein, wo Beond heute steht.

Welches Fazit zieht Beond zwei Jahre nach dem Start?

Beond zieht eine positive Zwischenbilanz. Die Airline sieht ihre Grundidee bestätigt, nämlich ein Angebot für Reisende zu schaffen, die Wert auf bewusstes Design, mehr Komfort und ein durchgängiges Reise-Erlebnis legen, wie die Airline auf Anfrage schreibt. Ausgehend von den Malediven arbeitet Beond inzwischen an einer breiter aufgestellten Netzwerkstrategie. Im November 2025 nahm der Luxus-Ferienflieger eine neue Verbindung zwischen Mailand und dem Roten Meer (Red Sea International Airport in Saudi-Arabien) auf.

Wie zufrieden ist Beond mit dem Schweizer Markt?

Laut der Airline hat sich Zürich rasch als starker Ausgangspunkt erwiesen. Die Schweizer Kundschaft habe ein ausgeprägtes Verständnis für Premium-Angebote – sowohl bei Design als auch beim Reisen – und reagiere entsprechend positiv auf das Produkt, teilt die Airline mit. Europa gelte für Beond als wichtiger Wachstumsmarkt, innerhalb dessen die Schweiz eine überdurchschnittlich grosse Bedeutung einnehme.

Wie hoch ist die Auslastung der Flugzeuge?

Im ersten Betriebsjahr erreichten die Beond-Flugzeuge über das gesamte Streckennetz eine Auslastung von 55 Prozent. Das sagte CEO Tero Taskila anlässlich des ersten Geburtstags der Airline. Zum Start im Herbst 2023 hatte die Premium-Gesellschaft ein Ziel von mindestens 75 Prozent ausgegeben. Wie die Situation aktuell aussieht, darüber schweigt Beond. «Hierzu machen wir keine Angaben», schreibt die Airline. Man sei aber zufrieden mit dem bestehenden Streckennetz und der Nachfrage ab Zürich und werde die Verbindung weiterhin anbieten.

Welche Pläne hegt Beond für den Schweizer Markt?

Die Schweiz sei für Beond ein zentraler Standort, gibt der Luxus-Ferienflieger bekannt – mit standardmässig zwei wöchentlichen Flügen ab Zürich via Dubai nach Malé. Für den laufenden Monat plant Beond insgesamt elf Flüge von Zürich nach Dubai und weiter auf die Malediven. Im Januar sollen es allein 13 Verbindungen zwischen Zürich und Dubai sein. Damit sei die Zürich-Strecke zu Beginn des Jahres die meistfrequentierte Europa-Verbindung der Airline, so Beond.

Welche Strecken werden weltweit angeboten?

Insgesamt betreibt Beond laut eigenen Angaben zehn Strecken. Neben Zürich, Dubai und Malé tauchen auch München, Mailand, Riad und das Rote Meer (Red Sea International Airport in Saudi-Arabien) im Flugplan auf. Das Streckennetz soll in naher Zukunft weiter ausgebaut werden: Noch vor Jahresende sollen zusätzliche Verbindungen hinzukommen, weitere Erweiterungen sind laut Beond bis ins erste Quartal 2026 geplant. Zudem hat die Airline kürzlich eine Partnerschaft mit New Pacific Airlines angekündigt, im Rahmen derer acht Flugzeuge in Nordamerika eingesetzt werden sollen (Travelnews berichtete).

Wie viele Flugzeuge betreibt Beond aktuell?

Beond hatte grosse Träume: Bereits 2028 wollte die Premium-Airline mit 32 Flugzeugen abheben. Doch aus den hochfliegenden Plänen wurde bislang wenig. Die Ziele wurden mehrfach nach unten korrigiert – zuletzt auf 25 bis 27 Flugzeuge im Jahr 2028. Und auch im aktuellen Winterflugplan klafft eine Lücke zwischen Anspruch und Realität. Statt der angekündigten sechs Maschinen fliegen weiterhin nur zwei: ein Airbus A320 mit 44 Business-Sitzen und ein A321 mit 68 Sitzen. Dennoch gibt sich Beond unbeeindruckt – und präsentiert bereits die nächste ambitionierte Zahl: Bis 2030 soll die Flotte auf 56 Flugzeuge anwachsen.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Schweizer Reiseveranstaltern?

Zufriedenstellend, aber noch ausbaufähig. Beond setzt nach eigenen Angaben stark auf Partner, die das Konzept der Airline mittragen. Eine solche Übereinstimmung gebe es bereits mit mehreren wichtigen Schweizer Reiseveranstaltern, schreibt Beond auf Anfrage. Für die kommenden Jahre wolle die Airline diese Partnerschaften weiter vertiefen, mehr integrierte Angebote entwickeln und gemeinsam zusätzliche kommerzielle Impulse schaffen. Die Schweiz sehe man dabei nicht nur als Vertriebsmarkt, sondern als langfristigen Wachstumspartner.

(RSU)