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Die Swiss prüft eine Lockerung der Deutschpflicht im Cockpit. Ein Schritt, der angesichts des Pilotenmangels diskutiert wird. Bild: Adobe Stock

Deutschpflicht in Swiss-Cockpits steht zur Debatte

Swiss-Chef Jens Fehlinger stellt erstmals zur Diskussion, die Deutschpflicht für Cockpit-Crews zu lockern – mit Verweis auf den anhaltenden Pilotenmangel. Pilotenvertreter warnen jedoch, dass ein Wegfall der Muttersprache die Zusammenarbeit in kritischen Situationen erschweren könnte.

Swiss-Chef Jens Fehlinger fasst ein Ende der Pflicht ins Auge, dass die Cockpit-Crews Deutsch sprechen können müssen. Grund dafür ist der Pilotenmangel.

«Ich denke, dass wir die Deutschpflicht in den kommenden Jahren kritisch überprüfen sollten», sagt der Airline-Chef in der «Luzerner Zeitung» (Abo). Es gebe bereits erste europäische Fluggesellschaften, die nur noch Englisch verlangen würden.

Allerdings ist der Plan heikel: «Das Thema würden wir selbstverständlich vorab mit unseren Sozialpartnern erörtern», erklärte eine Swiss-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Der Pilotenverband Aeropers nimmt laut der «Luzerner Zeitung» eine eher ablehnende Haltung ein: Wenn es darum gehe, effizient und verständlich zu kommunizieren, speziell auch in Notfällen, sei es sehr hilfreich, wenn die Crew in der Muttersprache miteinander Probleme lösen könne, so ein Aeropers-Sprecher.

Laut dem Zeitungsbericht sind rund zwei Drittel aller Swiss-Piloten Schweizer. Knapp 30 Prozent kämen aus Deutschland. Die Swiss hatte im vergangenen Sommer 1400 Flüge wegen Pilotenmangels gestrichen.

(TN)