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Nur noch Mann oder Frau: Neue Regel für US-Reisende
Seit Mitte Oktober gilt in den USA eine neue, umstrittene Vorgabe für Fluggesellschaften: Airlines dürfen in ihren Passagierdaten ausschliesslich die Geschlechtsangaben männlich oder weiblich erfassen – selbst dann, wenn Reisende in ihren Pässen als nonbinär oder intergeschlechtlich vermerkt sind.
Die Regelung geht laut «The Guardian» auf eine Anordnung der US-Grenzschutzbehörde Customs and Border Protection (CBP) zurück, die am 14. Oktober 2025 vollständig in Kraft trat. Grundlage ist ein Dekret von US-Präsident Donald Trump, das seit Januar Bundesbehörden dazu verpflichtet, in offiziellen Dokumenten nur noch das Geburtsgeschlecht zu erfassen.
Damit wird eine 2022 unter Präsident Joe Biden eingeführte Reform rückgängig gemacht, die erstmals eine geschlechtsneutrale Option X» im Pass zugelassen hatte.
Reisepässe mit dem Eintrag «X» bleiben zwar weiterhin gültig, Airlines dürfen diese Angabe in ihren Buchungssystemen aber nicht mehr übernehmen. Stattdessen müssen sie selbst entscheiden, ob eine betroffene Person als männlich oder weiblich registriert wird.
Bisher sind keine Zwischenfälle mit USA-Reisenden gegeben, deren Reisepass ein «X» enthielt. Dennoch sorgt die Änderung bei vielen Betroffenen für Verunsicherung. Organisationen aus der Queer-Community kritisieren die Regel als diskriminierend und rückschrittlich, da sie Menschen mit nonbinärer Identität faktisch ausschliesse.