On The Move

Hier lohnt sich eine Stadtbesichtigung vor dem Weiterflug – und hier nicht
Wer auf Fernreisen einen Zwischenstopp einlegt, steht oft vor der gleichen Frage: Lohnt sich der Weg in die Stadt – oder bleibe ich besser am Flughafen? Eine neue Studie des Versicherungsanbieters All Clear Travel hat genau das untersucht. Die Forschenden wollten wissen, in welchen Städten sich eine Sightseeing-Tour wirklich auszahlt – sei es für ein paar Stunden oder gleich samt Übernachtung.
Dazu wurden über 80 internationale Drehkreuze weltweit analysiert und anhand eines «Stopover Score» bewertet. In die Analyse flossen mehrere praxisnahe Kriterien ein: Wie lange dauert es, um vom Flughafen ins Stadtzentrum zu gelangen? Wie teuer ist eine Nacht im Vier-Sterne-Hotel? Wie weit liegen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auseinander? Welche typischen Tageskosten – etwa für Mahlzeiten, Getränke oder den Nahverkehr – müssen Reisende einkalkulieren? Wie fussgängerfreundlich ist die Stadt? Und: Wie viele Anschlussziele bietet das Drehkreuz?
Zwischenstopp mit Erlebnisfaktor
Das Resultat überrascht. Frankfurt belegt den Spitzenplatz. Die Stadt punktet durch ihren schnellen Anschluss: Nur 15 Minuten dauert die Fahrt vom Flughafen bis ins Zentrum. Die Sehenswürdigkeiten liegen dicht beieinander, und der durchschnittliche Hotelpreis bleibt moderat. Wer sich also nach einem Langstreckenflug kurz auslüften will, ist hier bestens aufgehoben: ein Spaziergang über den Römerberg, ein Blick aufs Mainufer, ein Glas Apfelwein – schon fühlt sich der Transit wie ein Mini-Citytrip an.
Ebenfalls top: Doha (Platz 2). Die katarische Hauptstadt ist nur 15 Minuten vom Flughafen entfernt, bietet günstige Hotels und spektakuläre Eindrücke – vom Souq Waqif bis zum Museum of Islamic Art. Perfekt also für eine verlängerte Umsteigepause oder eine Nacht im Stadtzentrum statt im Flughafenhotel.
Die US-Metropole Atlanta (Platz 3) überzeugt mit zahlreichen Weiterflugmöglichkeiten, Kopenhagen (Platz 4) mit kurzen Distanzen und charmanter Altstadt, Warschau (Platz 5) mit günstigen Hotels, gemütlichen Cafés und einer kompakten, gut zu Fuss erkundbaren Altstadt. Wer Zeit hat, sollte unbedingt das Königsschloss oder den historischen Marktplatz besuchen – perfekt für eine kurze, entspannte Sightseeing-Runde zwischen zwei Flügen.
Und auch Zürich, die einzige Schweizer Stadt im Ranking, schafft es in die Top Ten – trotz hoher Hotelpreise. Dafür sind der See, die Altstadt und der Alpenblick in nur zehn Minuten erreichbar.
Zu weit, zu teuer, zu kompliziert
Doch nicht überall lohnt sich der Weg ins Stadtzentrum. Los Angeles führt die Liste der schlechtesten Stopover-Städte an. Fast eine Stunde dauert die Fahrt ins Zentrum, die Sehenswürdigkeiten sind über 35 Kilometer verstreut – kaum machbar für eine kurze Stippvisite.

Auch Houston (Platz 2), Lima (Platz 3) und San Diego (Platz 4) schneiden schwach ab: weitläufig, verkehrsreich und wenig fussgängerfreundlich. In Lima erschweren zudem die grossen Höhenunterschiede und die weit auseinanderliegenden Sehenswürdigkeiten ein entspanntes Sightseeing.
Mumbai enttäuscht mit langen Transferzeiten, dichtem Verkehr und grossen Distanzen zwischen den Attraktionen. Wer hier nur wenige Stunden Zeit hat, verliert sie schnell im Stau statt auf Sightseeing-Tour.
Für Reisende heisst das: Nicht jeder Stopover ist automatisch eine Einladung zur Stadtbesichtigung. Wer sich für ein Hotel ausserhalb des Flughafens entscheidet, sollte darauf achten, dass der Weg ins Zentrum kurz und das Angebot kompakt ist.
Das sind die zehn besten Stopover-Städte:
- Frankfurt.
- Doha.
- Atlanta.
- Kopenhagen.
- Warschau.
- Dublin.
- Wien.
- Baltimore.
- Amsterdam.
- Zürich.
Das sind die zehn schlechtesten Stopover-Städte:
- Los Angeles.
- Houston.
- Lima.
- San Diego.
- Mumbai.
- Phoenix.
- Abu Dhabi.
- Hongkong.
- Orlando.
- Denver.