On The Move
Bahnprofis wollen den Nachtzug revolutionieren
Ein Berliner Start-up mischt Europas Mobilitätsmarkt auf: Ab 2027 will Nox komfortable Nachtzüge mit privaten Schlafabteilen quer durch Europa rollen lassen – zum Preis eines Flugtickets. Hinter dem ambitionierten Vorhaben stehen Gründer mit Erfahrung: Thibault Constant, auf Youtube als «Simply Railway» bekannt, und Janek Smalla, der unter anderem Flixtrain mit aufgebaut hat.
Was Nox anders machen will als die bestehenden Nachtzuganbieter? Vor allem das Platzangebot, die Privatsphäre und die Preisgestaltung. «Heute muss man sich das Abteil mit Fremden teilen, die Betten sind eng und es ist oft teurer als ein Flug», sagt Constant. Nox will Abhilfe schaffen – mit Einzel- und Doppelzimmern, zwei Meter langen Betten, Tageslicht, viel Stauraum und sogar Panoramablick.
Alle drei Raumtypen sollen über einen eigenen Sitzbereich mit Tisch, Lademöglichkeiten und Platz zum Aufstehen verfügen – ein Angebot, das sich laut Smalla durch eine intelligente Raumnutzung und standardisierte Abläufe wirtschaftlich betreiben lässt. So will das Unternehmen auf mehr als 35 europäischen Strecken konkurrenzfähige Preise anbieten: Einzelzimmer ab 79 Euro, Doppelzimmer ab 149 Euro, wie es auf der Website von Nox heisst.
Auf der geplanten Streckenkarte finden sich auch Zürich – neben anderen beliebten Reisezielen wie etwa Paris, Rom, Barcelona, Amsterdam, Kopenhagen und Warschau Bis 2035 will Nox in bis zu 100 Städte fahren, mit Fokus auf direkte Nachtverbindungen.
Neben der Schlafqualität verspricht Nox auch gastronomische Angebote an Bord, Platz für Velos und barrierefreie Zugänge für Reisende mit eingeschränkter Mobilität. Noch in diesem Jahr plant das Start-up eine grosse Finanzierungsrunde – erste Wagen sind bereits gesichert, das Innenraumdesign steht kurz vor Abschluss.