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Kofferkrise in Europa verschärft sich
Für Flugreisende gehört es zu den grössten Ärgernissen, wenn sich bei der Ankunft herausstellt, dass der eingecheckte Koffer nicht mit der gleichen Maschine ankommt, wenn er beschädigt oder verschwunden ist. Wie der aktuelle Gepäckbericht des Luftverkehr-Dienstleisters Sita zeigt, ist dieses Risiko in Europa deutlich höher als in anderen Weltregionen – und zuletzt sogar wieder gestiegen.
12,3 Gepäckstücke pro 1000 Passagiere kamen 2024 in Europa nicht ordnungsgemäss an – das entspricht etwa jedem 80. Koffer. Im Jahr davor lag die Quote noch bei 10,6. Damit bleibt Europa der weltweite Spitzenreiter bei Gepäckproblemen. Im Raum Asien-Pazifik lag die Rate zuletzt bei nur 3,1, in Nordamerika bei 5,5 pro 1000 Passagiere.
Mobiles Tracking und digitale Gepäckanhänger
Weltweit waren im vergangenen Jahr 33,4 Millionen Gepäckstücke betroffen, so der Sita-Bericht. Rund 75 Prozent davon kamen mit Verspätung an – häufig innerhalb von 48 Stunden. Acht Prozent gingen verloren oder wurden gestohlen, 18 Prozent waren beschädigt oder geplündert – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15 Prozent).
Die wirtschaftlichen Folgen für die Branche sind beträchtlich: Jährlich entstehen durch verlorenes oder verspätetes Gepäck rund fünf Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund vier Milliarden Franken) an Kosten – etwa für Kurierdienste und Entschädigungen.
Trotz des Rückschlags in Europa sieht Sita langfristig einen positiven Trend: Noch 2007 waren bei knapp der Hälfte aller Flugpassagiere weltweit 46,9 Millionen Gepäckstücke nicht korrekt abgefertigt worden. Technologische Fortschritte – etwa mobiles Tracking und digitale Gepäckanhänger – sollen künftig für mehr Verlässlichkeit sorgen.