Expeditions-Seereise ins europäische Nordmeer

Bereits vor dem Ablegen wohnten die Teilnehmenden am Abgangsort dem ersten von zahlreichen Höhepunkten bei: Am Freitag, 16. Mai, lief die MS Seaventure (ehemals MS Bremen, Hapag-Lloyd Cruises) spätnachmittags im Hafen von Aberdeen zu traditionellen schottischen Klängen inklusive Dudelsackeinlagen ein.

Anschliessend richteten die chinesischen Eigentümer der Reederei eine denkwürdige Einweihungsfeier an der Pier aus, an welcher auch der Oberbürgermeister der Stadt zu den geladenen Gästen sprach. David Cameron, seines Zeichens «Lord Provost of Aberdeen», wünschte dem Schiff, den Besitzern und Gästen sichere Reise und genussvolle Tage auf hoher See.

Natur pur

Auf der neuntätigen Seereise erlebten die Teilnehmenden der Studienreise mit den Shetland Inseln und Färöer wenig bekannte Teile Nordeuropas. Beim ersten Landgang in Lerwick, der Hauptstadt der Shetland Inseln, machte sich die Gruppe ein Bild der dramatischen Klippen, Buchten und Graslandschaften, welche die Heimat unzähliger Seevögel und Meeresbewohner ist.

Färöer ist eine einzigartige Gruppe von 18 Inseln, die zwischen Norwegen und Island den rauen Fluten des Nordatlantiks trotzt. Der Archipel zeichnet sich durch atemberaubende Landschaften aus, die über Hunderttausende von Jahren durch Vulkaneruptionen und dem Einfluss von Gletschern und Witterung geformt wurde.

Die Reisegruppe erkundete bei Landausflügen verschiedene Inseln, besuchte unter anderem das charmante Dorf Bøur mit seinen grasbedeckten Häusern, den beeindruckenden Wasserfall Múlafossur und die Hauptstadt Tórshavn an der Ostküste der Insel Streymoys. Als politisches, wirtschaftliches und geistiges Zentrum des Landes verfügt sie eine überraschend umfangreiche Infrastruktur, die dem Vergleich mit mittelgrossen europäischen Städten auf dem Festland standhält.

Spiegelglatte See

Lockte sonniges Wetter die Teilnehmenden vor der Abreise noch in Parks und Biergärten in Aberdeen, waren auch die Seepassagen von Schottland zu den Shetlands und weiter nach Färöer von Wetterglück geprägt. Entsprechend genossen die Agenten dann auch die günstige Witterung bis in die späten Abendstunden auf den Sonnendecks der MS Seaventure.

Dass die rund 24-stündige Passage von Färöer nach Seydisfjordur im äussersten Osten Islands schliesslich eher wie eine Ausflugsfahrt auf dem Bodensee anmutete, überraschte sogar die seeerprobte Crew. Bei windstillen Verhältnissen und ohne Wellen oder Dünung gestaltete sich die 550 Kilometer lange Etappe bei spiegelglatter See entsprechend genussreich.

Naturparadies Island

Von Seyðisfjörður schwärmten die Reiseprofis auf diversen Landausflügen aus, um die unbändige Natur im Osten Islands auf Zodiac- und Kayak-Touren oder kleinen Wanderungen zu donnernden Wasserfällen kennenzulernen. Vor der Weiterreise entlang der Südküste steuerte die MS Seaventure Borgarfjörður Eystri, die «Hauptstadt der Papageientaucher», an. Auf einem grasbewachsenen Felskopf nisten etwa 10 000 Paare dieser wundersamen Meeresvögel, die während der Brutzeit von Mitte April bis Mitte August ihre kunstvoll orange gefärbten Schnäbel zur Schau tragen.

Nach einem Tag auf Futtersuche über dem offenen Meer kehren sie zu ihren in die Erde gebauten Nestern zurück, welche sie jedes Jahr von neuem in Beschlag nehmen. Von Holzstegen und Aussichtsplattformen begegnen sich hier Besuchende und Papageientaucher praktisch auf Augenhöhe – ein unvergessliches Naturerlebnis. Zeitweise begleiteten auch Buckelwale und Delfine das Schiff, während am Himmel Dutzende Vogelarten ihre Flugkünste unter Beweis stellten.

Weitere Landausflüge führten zum Vatnajökull Nationalpark, der den grössten Gletscher Europas (7700 Quadratkilometer) umfasst oder zur Gletscherzunge am Heinabergsee, wo Eisberge und blau-weisse Eisbrocken auf dem Wasser treibend eine surreale Eiswelt schaffen. Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmenden der Studienreise auch vom Black Beach mit seinen wie gigantische Orgelpfeifen anmutenden, sechseckigen Basaltsäulen und pechschwarzem Kieselstrand oder dem mehr als 60 Meter in die Tiefe donnernden Skogáfoss Wasserfall.

Als urbaner Kontrast präsentierte sich nach dem Ausschiffen in Reykjavik schliesslich die isländische Hauptstadt als attraktive und fussgängerfreundliche nordische Metropole. Mit dem Edelweiss-Direktflug nach Zürich endete die äusserst abwechslungsreiche und von Kontrasten geprägte neuntägige Studienreise.

66° Expeditions

Die Reederei wurde speziell für Expeditionsschiffsreisen gegründet, ihr Destinationsfokus liegt auf polaren Gebieten. Mit einer Kapazität für lediglich 150 Gäste (82 Kabinen und Suiten) verfügt die MS Seaventure über die höchste Eisklasse 1A super. Die ehemalige MS Bremen war das erste für die Polarforschung gebaute Passagierschiff. Seit ihrem Stapellauf hat die heutige MS Seaventure mehr als 300 Polarreisen in der Arktis und Antarktis sicher absolviert.

Die Reederei legt Wert auf intensive Naturerlebnisse. Die angebotenen Reisen beinhalten tägliche Anlandungen, bei denen Passagiere die Möglichkeit haben, einzigartige Naturlandschaften und polare Tierwelten aus der Nähe zu beobachten. Dank ihrer Wendigkeit und den relativ kleinen Massen läuft das Expeditionsschiff auch Reiseziele an, die mit grossen Schiffen schwierig erreichbar sind (beispielsweise die Shetland Inseln oder Färöer).

Passend zur Eröffnungsfahrt zeigte sich das nordatlantische Wetter an sieben der neun Reisetage von seiner besten Seite: Sonne pur und strahlend blauer Himmel schufen eine perfekte Kulisse für den Erstling. Folgende Reiseprofis waren auf der Reise mit dabei und beeindruckt vom Gesamtpaket:

• Matthias Reimann (Knecht Reisen Windisch)
• Alain Vaucher (Loosli Reisen Bern)
• Eveline von Arb (Kuoni Reisen Grenchen)
• Katharina Zweifel (TUI Chur)
• Claudia Schenk (Mawi Reisen Frauenfeld)
• Gabi Attinger (Travelhouse Zug)
• Christian Bauer (Travelhouse Zug)
• Lilian Schäfer Mürschberger (Travelhouse Zug)
• Lukas Shnaider (BLS AG Hasle-Rüegsau)
• Karin Brenzikofer Fuchser (ST Travel Service Worb)
• Patricia Nyffeler Fabregas (Reisebüro Nyffeler Selzach)
• Markus Arnold (Knecht Reisen Rheinfelden)
• Gabrielle Mathys (Knecht Reisen Oberwil)
• Nico Baumgartner (TUI Glattzentrum)
• Martin Besmer (TUI Zug)
• Christina Kambanis Kolb (Sunshine Reisen Waldstatt)
• Susanne Stettler (TUI Frauenfeld)
• Beatrice Frieden (TUI Frauenfeld)
• Pia Soderegger (reiseAtelier Bassersdorf)
• Maria Hodel (TUI Arbon)
• Petra Bruggisser (TUI Zürich Jelmoli)
• Karin Von Ins (Hauri Reisen Zofingen)
• Tanja Hersche (TUI Zofingen)
• Francesco Santagada (Glur Reisen Basel, Reiseleitung)