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Mit neuer Flotte ins Ausland: Flixtrain plant internationale Verbindungen mit modernen Hochgeschwindigkeitszügen. Bild: Flix

Flixtrain will Europa erobern

Flixtrain stellt die Weichen für den europäischen Fernverkehr – mit einer Milliardeninvestition in eigene Hochgeschwindigkeitszüge. Der grenzüberschreitende Ausbau soll das Bahnreisen schneller, günstiger und komfortabler machen.

Der Mobilitätsanbieter Flix – bislang vor allem durch seine grünen Fernbusse bekannt – will das Zugreisen in Europa neu definieren. Das Unternehmen hat angekündigt, 65 Hochgeschwindigkeitszüge zu bestellen und damit erstmals auch grenzüberschreitende Verbindungen auf der Schiene anzubieten. Ziel sei es, schnelle, komfortable und vor allem erschwingliche Bahnreisen europaweit zu ermöglichen, teilte Flix am Dienstag mit.

Flix ist bereits mit dem Regionalbahnangebot Flixtrain in Deutschland aktiv und bedient dort rund 50 Städte. Nun folgt der grosse Sprung: «Mit dem starken Ausbau unserer Zugflotte starten wir eine neue Ära des Zugreisens in Deutschland und Europa», sagt Flix-CEO André Schwämmlein. Flix sehe das Zugangebot als europäisches Produkt und wolle schrittweise auch Märkte ausserhalb Deutschlands erschliessen.

Die neuen Züge stammen vom spanischen Hersteller Talgo und sind für eine Geschwindigkeit von bis zu 230 Kilometern pro Stunde ausgelegt. Sie sollen barrierefreie Einstiege, moderne WLAN-Technik und weitere Komfortelemente bieten. Die Lokomotiven liefert Siemens. Die Talgo-Züge sind so konzipiert, dass sie auf den Schienennetzen zahlreicher europäischer Länder einsetzbar sind – darunter auch der Schweiz.

Das Vertragsvolumen liegt bei bis zu 2,4 Milliarden Euro (rund 2,2 Milliarden Franken). Davon sei bereits über eine Milliarde verbindlich zugesagt, teilt Flix mit. Anders als bei bisherigen Projekten setzt das Unternehmen dabei auf Eigenbesitz: «Wir kaufen die Züge ganz regulär – finanziert durch Eigenkapital und Kredite», so Schwämmlein in einem Interview mit dem «Handelsblatt» (Abo). Unterstützt wird Flix dabei von den Finanzinvestoren EQT sowie der Kühne-Holding, die seit letztem Jahr gemeinsam 35 Prozent an Flix halten.

(TN)