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Neue Regeln in Italien: Grosse Hunde und Katzen dürfen unter bestimmten Bedingungen mit in die Flugkabine. Bild: Adobe Stock

Italien lockert Vorgaben für Haustiere im Flugzeug

In Italien dürfen künftig auch Hunde und Katzen, die mehr als zehn Kilo wiegen, mit in die Flugkabine – zumindest theoretisch. Denn ob die Haustiere wirklich mitfliegen dürfen, hängt ganz von der jeweiligen Airline ab. Und die Regeln sind kompliziert.

Die italienische Zivilluftfahrtbehörde ENAC hat neue Richtlinien veröffentlicht, die es grundsätzlich ermöglichen, auch Hunde und Katzen, die mehr als zehn Kilogramm wiegen, ins Flugzeug mitzunehmen. Es ist eine Neuerung, die zunächst nach einer kleinen Revolution im tierfreundlichen Reisen klingt. Bei genauerem Hinsehen bringt sie allerdings viele Einschränkungen mit sich, wie die Zeitung «La Stampa» schreibt.

Denn was als grosser Fortschritt kommuniziert wurde, entpuppt sich mit Blick auf die offiziellen Leitlinien als ziemlich kompliziert: Die neue Regelung ist nicht verpflichtend, sondern gilt ausschliesslich auf freiwilliger Basis. Das heisst: Es liegt an jeder einzelnen Fluggesellschaft, ob sie grössere Tiere überhaupt an Bord lässt – und wenn ja, unter welchen Bedingungen.

Zwar dürfen Hunde und Katzen mit über zehn Kilogramm Körpergewicht nun theoretisch an Bord – aber nur in speziell zugelassenen Transportboxen, die sich an den Sitzplätzen befestigen lassen. Sitze an Notausgängen sind ausdrücklich tabu, und auch die Zahl der Tiere pro Flug wird weiterhin begrenzt bleiben. Zudem müssen die Airlines detaillierte operative Pläne vorlegen und sich diese von der ENAC genehmigen lassen. Eine sofortige Umsetzung der neuen Richtlinien ist daher unwahrscheinlich.

Auch die Frage der Tarife bleibt ungeklärt: Müssen Tierhalter für den Platz des Hundes ein reguläres Flugticket bezahlen? Oder wird ein reduzierter Tarif gelten? Dazu gibt es derzeit keine einheitliche Aussage – jede Airline soll ihren eigenen Preis festlegen dürfen. ITA Airways, Italiens nationale Fluggesellschaft, prüft die Leitlinien noch. Bei Billigfluggesellschaften wie Ryanair oder Easyjet, wo der verfügbare Raum in der Kabine besonders knapp bemessen ist, ist eine Umsetzung nur schwer vorstellbar.

(TN)