On The Move

Der neue Kurs im Schweizer Tourismus
Einmal im Jahr treffen sich auf Initiative von Schweiz Tourismus (ST) die wichtigsten Schweizer Touristikerinnen und Touristiker, in diesem Jahr in Zürich-Oerlikon in der Halle 550. Total 1162 Gäste waren beim gestrigen Start mit dabei, ob von Destinationen, Bahnen oder der Hotellerie, alle waren da beim Grossevent, der sich neu «Connect Switzerland» nennt, bisher bekannt als «Schweizer Ferientag».
In der Eröffnungsrede zeigte sich ST-Präsidentin Brigitta Gadient sehr zufrieden über den Gästezuwachs von 2,6 Prozent im vergangenen Jahr und lobte den guten Mix von Nah- und Fernmärkten. Bald sprach sie aber von zwei grossen Herausforderungen: den Unsicherheiten im globalen Umfeld, von denen stets der Tourismus als erstes betroffen sei; und vom Sparwillen beim Bund. Denn Schweiz Tourismus droht im Jahr 2027 eine Budgetkürzung von über 20 Prozent.
«Es drohen Büroschliessungen in mehreren Ländern und Auswirkungen an den einzelnen Schweizer Destinationen», warnte Gadient, sollte es zur erheblichen Kürzung der Mittel kommen. «Der Tourismus ist verantwortlich für jeden 30sten Franken, der in der Schweiz verdient wird und sichert das wirtschaftliche Überleben ganzer Regionen», unterstrich sie die Bedeutung des Tourismuszweigs. «Der Tourismus ist das freundliche Gesicht der Schweiz und das braucht es heute mehr denn je.»
Sie wandte sich an die anwesenden Touristiker, ihren Einfluss auf lokaler Ebene, im Kontakt mit der Bevölkerung und Politikerrn geltend zu machen, «je mehr Menschen sich der Bedeutung des Tourismus bewusst sind, desto schwieriger wird es, rasch, weil es so bequem ist, eine ganze Branche dem Sparzwang zu opfern. Der Start für diese Inititative machen wir heute».
Devise lautet «Travel Better»
Dann übernahm ST-Direktor Martin Nydegger und sein Geschäftsleitungs-Team die Bühne und stellte die neue Stossrichtung im Detail vor. «Travel Better», besser Reisen, heisst nun die Philosophie, die alle ST-Aktivitäten leitet. Mit gezielter Promotion und intelligenter Lenkung gelte es, die richtigen Gäste zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu führen.
Auf diese fünf Säulen baut «Travel Better»:
- Ganzjahrestourismus fördern: Schweiz-Gäste die Schweiz sollen auch die Nebensaison entdecken und geniessen können. Dazu werden für Reiseprofis geeignete Pakete erstellt.
- Gästeströme lenken: Weniger bekannte Reisezielen und Aktivitäten sollen stärker beleuchtet werden.
- Aufenthaltsdauer verlängern: Die Verlängerung der Aufenthaltsdauer könne erreicht werden, indem besonders Reisen mit nur einem Reiseziel vermarktet werden, bei denen die Schweiz das einzige besuchte Reiseziel ist.
- Tourismusakzeptanz stärken: ST beteiligt sich an lokalen und nationalen Initiativen, um sicherzustellen, dass sich der Tourismus im Einklang mit den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung entwickelt.
- Swisstainable vorantreiben: Durch ihre Aktivitäten erhöht ST die Verfügbarkeit von nachhaltigen Schweizer Angeboten auf den Märkten, reduziert ihren CO2-Fussabdruck und bevorzugt Leistungsträger, die Teil des Programms Swisstainable sind und nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten.
Martin Nydegger schloss den ersten Connect-Teil auf der grossen H550-Bühne mit einem Aufruf, «Travel Better» gemeinsam anzupacken.
Praxisnahe Breakout-Sessions, spannende Keynotes und Podiumsdiskussion prägten den Dienstagnachmittag wie nun auch den Mittwochmorgen, bevor die «Connect Switzerland Zürich 2025» am Mittag zu Ende geht.
2026 wird «Connect Switzerland» am 13. und 14. April 2026 in Zermatt stattfinden.