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Flug LX1885 von Bukarest nach Zürich musste am 23. Dezember 2024 in Graz notlanden. Ein neuer Zwischenbericht zu den laufenden Untersuchungen liegt vor. Bild: graz-airport.at

Offene Fragen nach Swiss-Notlandung

Ein dramatischer Notfallflug, eine unklare Evakuierung und ein Todesfall: Nach der Notlandung eines Swiss-Fluges am 23. Dezember in Graz bleiben zentrale Fragen vorerst noch ungeklärt.

Am 23. Dezember 2024 musste ein Swiss-Flug von Bukarest nach Zürich in Graz bekanntlich notlanden, nachdem es Probleme mit einem Triebwerk gab und Rauch ins Cockpit sowie in die Kabine drang. Während die Passagiere evakuiert wurden, spielte sich an Bord ein Drama ab: Ein 23-jähriger Flugbegleiter verlor das Bewusstsein und verstarb eine Woche später im Krankenhaus.

Die Untersuchungen über die Geschehnisse laufen noch. Nun liegt dem «Blick» ein neuer Zwischenbericht vor, in dem es um die Besatzung und den technischen Zustand des Flugzeugs geht. Doch was genau in der Kabine geschah, bleibt im Dunkeln.

Auffällig ist, dass bei der Evakuierung zwei Notfalltüren nicht geöffnet wurden. Normalerweise lernen Flugbegleiter, dass im Notfall alle Ausgänge genutzt werden müssen. Doch in diesem Fall blieben die Türen vorne und hinten rechts geschlossen. Ob sie klemmten oder ob die Crew sie nicht öffnen konnte, wird noch untersucht. Laut einem Passagier musste eine Flugbegleiterin Unterstützung von einem Mitreisenden erhalten, um die hintere Tür zu öffnen.

Auch das defekte Triebwerk, das am 8. Juli 2024 eingebaut wurde und derzeit in den USA untersucht wird, steht im Fokus. Die Wartungsprotokolle zeigen keine Unregelmässigkeiten, dennoch bleibt die Ursache für die technischen Probleme offen.

Kein Vorwurf an Crewmitglieder

Der Bericht gibt zudem neue Einblicke in die Besatzung: Neben dem verstorbenen Flugbegleiter (23) waren ein 41-jähriger Kapitän, ein 35-jähriger Co-Pilot sowie zwei Flugbegleiterinnen im Alter von 55 und 57 Jahren an Bord. Neben dem Todesfall gab es mehrere Verletzte, darunter eine schwer verletzte Flugbegleiterin sowie drei leicht verletzte Passagiere.

Unklar bleibt, warum die Kabinenbesatzung während des Vorfalls nicht vom Cockpit erreicht werden konnte – ein Versuch, sie über das interne Telefon zu kontaktieren, schlug fehl. Swiss betont, dass den Crewmitgliedern kein Vorwurf gemacht wird und dass sie weiterhin begleitet und unterstützt werden.

Die Untersuchungen dauern an – doch zentrale Fragen bleiben offen: Warum verlor der junge Flugbegleiter das Bewusstsein? Hätten alle Notausgänge genutzt werden können? Und welche Rolle spielte das technische Problem mit dem Triebwerk? Die kommenden Berichte werden zeigen, ob Licht ins Dunkel kommt.

(TN)