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Die Swiss hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz, aber weniger Gewinn gemacht. Bild: Swiss

Swiss und Edelweiss mit Rekordumsätzen

Swiss und Edelweiss melden neue Umsatzrekorde. Doch während der Ferienflieger Edelweiss auch beim Gewinn leicht zulegt, kann die Swiss ihren Rekordgewinn aus dem Vorjahr nicht halten. Steigende Kosten, Preisdruck und operative Herausforderungen trüben das Ergebnis.

Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss hat ein sehr gutes Jahr 2024 hinter sich: Während der Umsatz auf ein Allzeithoch stieg, konnte die Lufthansa-Tochter den Rekordgewinn des Vorjahres jedoch nicht halten. Immerhin erzielte die Swiss den zweitbesten Gewinn ihrer Geschichte.

Insgesamt kletterte der Umsatz um sechs Prozent auf 5,6 Milliarden Franken und war damit so hoch wie noch nie, wie die Fluggesellschaft am Donnerstag bekannt gab. Der operative Gewinn blieb dagegen mit 684 Millionen Franken unter dem Vorjahresrekord von 718,5 Millionen.

Für die geringere Profitabilität nennt die Swiss in der Mitteilung mehrere Gründe: Angesichts der hohen Nachfrage hätten die Airlines ihre Kapazitäten erhöht. Damit habe sich der Wettbewerb verschärft. Für die Fluggesellschaften heisst das, dass sie nicht mehr so hohe Preise verlangen können wie teils während der Erholungsphase nach der Pandemie. Das habe auf die Durchschnittserlöse gedrückt, schrieb die Swiss.

Zudem belasteten längere Standzeiten der Kurzstreckenflotte – vor allem aufgrund des Mangels an Ersatzteilen für Triebwerke – die Effizienz im Flugbetrieb. Gleichzeitig sei der Kostendruck hoch. «Ohne verschiedene Einmaleffekte, die sich positiv auf die Ertragsentwicklung auswirkten, wäre der Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr höher ausgefallen», so die Swiss.

Höhere Pünktlichkeit, aber eigenes Ziel verfehlt

Die Reiselust der Menschen ist weiterhin gross. Die Nachfrage sei hoch, insbesondere in der Businessklasse und in der Premium Economy, sagte Finanzchef Dennis Weber. Dabei boome der touristische Verkehr, während der lukrative Geschäftsreiseverkehr auf Vorjahresniveau stabil geblieben sei. Insgesamt hat die Airline im vergangenen Jahr rund 18 Millionen Passagiere befördert. Das waren 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Anzahl der Flüge stieg um 9,1 Prozent auf über 142'000. Trotz anhaltender Engpässe in der Flugsicherung, Luftraumsperrungen aufgrund der Kriege in der Ukraine und in Gaza und wetterbedingten Störungen habe die Swiss die Pünktlichkeit im Jahresdurchschnitt um gut vier Prozentpunkte auf 65 Prozent gesteigert. Allerdings hat die Swiss ihr eigenes Ziel von 70 Prozent verfehlt.

«Unsere zahlreichen Massnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit und Reduktion von Unregelmässigkeiten zeigen erste Erfolge», erklärte der operative Chef Oliver Buchhofer und nannte als Beispiel die engere Zusammenarbeit mit dem Bodenabfertiger Swissport in Zürich.

«Trotzdem gab es im vergangenen Jahr noch zu viele Störungen. Das spüren wir nicht nur in den Kosten, sondern vor allem auch im Kundenfeedback», gestand Buchhofer. «Zu Recht: Unsere Gäste erwarten exzellenten Service und dafür muss das Fundament stimmen: Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und schnell sowie zuverlässig geliefertes Gepäck. Daran arbeiten wir weiter und wollen besser werden.»

Weiterer Umsatzrekord für Edelweiss

Die Swiss-Schwester Edelweiss ist in neue Sphären aufgestiegen: Zum ersten Mal in der Firmengeschichte erreichte der Ferienflieger die Umsatzmarke von 900 Millionen Franken.

Damit hat sie den Vorjahresrekord von 830 Millionen Franken deutlich übertroffen, wie ein Edelweiss-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP bekannt gab. Der bereinigte Betriebsgewinn kletterte auf 81 Millionen Franken von 71 Millionen vor einem Jahr.

Mit diesen Zahlen hat die Edelweiss ihre eigenen Erwartungen beim Umsatz übertroffen und beim Betriebsgewinn erfüllt. Im vergangenen August hatte Airline-Chef Bernd Bauer im Gespräch mit der AWP einen Umsatz von 870 Millionen Franken und einen EBIT zwischen 70 bis 85 Millionen in Aussicht gestellt.

Die Zahl der Passagiere sollte auf drei Millionen steigen, hatte Bauer gesagt. Genau diese Zahl hat die Edelweiss 2024 erreicht und damit eine Punktlandung hingelegt. 2023 hatte die Schwester-Airline der Swiss noch 2,7 Millionen Reisende befördert.

Die Zahl der Flüge nahm um 7,9 Prozent auf 20'400 zu. Die Auslastung der Maschinen ist allerdings leicht gesunken: Im Durchschnitt waren 82 von 100 Sitzen belegt, nach 83 im Jahr davor. Damit hat Bauer sein Ziel, die Auslastung auf 85 Prozent zu verbessern, nicht geschafft.

(TN)