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TUI- und Rewe-Chef beziehen Stellung gegen Rechts
Im Vorfeld der Bundestagswahl vom 23. Februar 2025 positionieren sich führende Vertreter der deutschen Touristikbranche gegen rechtsextreme Tendenzen und warnen vor den wirtschaftlichen Folgen einer möglichen politischen Wende, wie «Reise vor 9» berichtet.
In der ARD-Talkshow Maischberger kritisierte TUI-Chef Sebastian Ebel die Haltung der AfD zur Europäischen Union und dem Euro scharf. Deutschland als Exportnation habe erheblich von der Einführung der Gemeinschaftswährung profitiert. Sollte der Euro abgeschafft werden, hätte dies gravierende Konsequenzen: steigende Arbeitslosigkeit, eine höhere Inflation und eine Abwanderung von Investitionen ins Ausland. Deshalb sei es entscheidend, bei der Bundestagswahl demokratische Parteien zu wählen.
Ebel appellierte ausdrücklich auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TUI, keine Stimme an die AfD zu geben. Er sieht eine «Bedrohung der Demokratie am rechten Rand» und warnt davor, die Errungenschaften der deutschen Wirtschaftspolitik durch nationalistische Bestrebungen zu gefährden.
Klare Positionierung für Demokratie
Auch Rewe-Chef Lionel Souque meldete sich zu Wort, der Geschäftsführer des Mutterkonzerns von Dertour Group. In einem Beitrag auf LinkedIn machte er deutlich, dass er die kommende Wahl für besonders wichtig hält – auch wenn er als gebürtiger Franzose nicht selbst abstimmen dürfe.
Obwohl Souque die AfD nicht explizit nennt, lässt seine Botschaft keinen Zweifel an seiner Haltung. Deutschland stehe vor grossen Herausforderungen, die nur durch einen gemeinsamen Diskurs gelöst werden könnten. Die neue Regierung müsse sich um wesentliche Themen kümmern: die Stärkung der Wirtschaft, die Unterstützung von Unternehmen, die Reduktion bürokratischer Hürden, die Förderung des Mittelstands. Ernsthafte Auseinandersetzung mit Bürgeranliegen wie Kinderbetreuung, Bildung, Gesundheit und Pflege sowie innere Sicherheit müssten priorisiert werden, um gesellschaftlichen Frust und politische Radikalisierung zu vermeiden.
Souque schliesst seinen Appell mit den Worten: «Setzen wir gemeinsam ein Zeichen – für Demokratie und Diskurs.»
Beide Unternehmenschefs betonen, dass politische Extreme und nationalistische Alleingänge eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland darstellen. Ihr gemeinsamer Appell unterstreicht die Bedeutung der Bundestagswahl als Richtungsentscheidung für die Zukunft des Landes.