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Ein Edelweiss A340 rollt über den Runway – nach technischen Problemen ist die Ferienfluggesellschaft zum regulären Betrieb zurückgekehrt. Bild: Edelweiss

Krisengespräch zwischen Reise-Verband und Edelweiss

Der Schweizer Reise-Verband (SRV) hat nach zahlreichen Flugannullationen Antworten der Edelweiss gefordert – und sie von Chief Commercial Officer (CCO) Patrick Heymann bekommen. Drei technische Zwischenfälle innert kürzester Zeit hatten den Flugplan der Ferienfluggesellschaft durcheinander gewirbelt.

Die Schweizer Ferienfluggesellschaft Edelweiss hatte in den vergangenen Wochen mit einer Welle von Flugannullationen auf der Langstrecke zu kämpfen. Patrick Heymann, CCO von Edelweiss, stellte sich bei einem Treffen den Fragen von Martin Wittwer, Präsident des Schweizer Reise-Verbands (SRV).

Anfang Januar musste ein Flugzeug der Edelweiss, das Richtung Malediven unterwegs war, aufgrund eines Triebwerksproblems in Dubai notlanden. Dort stellte sich heraus, dass das Triebwerk ausgetauscht werden muss. «Dieser Prozess hat mehrere Tage in Anspruch genommen», erklärt Heymann.

Dazu kam Ende Januar eine unvorhergesehene Beschädigung am Hydrauliksystem eines anderen Jets. Die benötigten Ersatzteile waren weder beim Hersteller noch bei Edelweiss selbst kurzfristig verfügbar. Die Reparatur zog sich entsprechend in die Länge. «Ein Ersatzteil musste aus Übersee eingeflogen werden», so Heymann weiter. Schliesslich fiel noch eine weitere Maschine nach einer routinemässigen Inspektion wegen zusätzlichem Wartungsbedarf aus.

Schwierigkeiten bei Kommunikation und Lösungen

Viele Passagiere ärgerten sich über die kurzfristigen Flugstornierungen. Doch laut Heymann ist dies oft unvermeidbar: «Zu Beginn ist das volle Ausmass der Reparaturen oft unklar», sagt er. «Ersatzteile müssen beschafft, eingebaut und getestet werden – und nicht selten tauchen weitere Probleme auf, die neue Verzögerungen mit sich bringen.»

SRV-Präsident Martin Wittwer (links) im Gespräch mit Edelweiss-CCO Patrick Heymann – ein klärendes Treffen nach den jüngsten Flugannullationen. Bild: SRV

Ziel der Edelweiss sei es, Fluggäste frühzeitig zu informieren und bestmögliche Alternativen anzubieten, betont der Airline-Manager. Doch das hänge auch davon ab, wann eine realistische Einschätzung des Reparaturendes vorliege. Alle betroffenen Passagiere wurden durch das Passenger Care Center umgebucht. Doch nicht immer liess sich für alle Fluggäste die perfekte Lösung finden. «Uns ist bewusst, dass aus Sicht einzelner Passagiere nicht immer die optimalste Lösung gefunden werden konnte», räumt Heymann im Gespräch mit SRV-Präsident Martin Wittwer ein.

Die gute Nachricht: «Die technischen Arbeiten sind abgeschlossen, die Flugzeuge sind seit Freitagnachmittag (7. Februar) wieder im Einsatz, und die Flüge werden gemäss Flugplan durchgeführt», versichert Heymann. Trotz aller Bemühungen sei ihm bewusst, dass die Situation für Reiseveranstalter und Partner zu erheblichem Mehraufwand geführt habe. «Das tut uns leid und dafür entschuldigen wir uns.»

(TN)