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Im Airbus-Werk in Toulouse hat die Endmontage begonnen des ersten Airbus A350-900, der im Sommer 2025 für die Swiss in die Luft geht. Bild: Markus Löhn, LHG

So komplex ist der Bau des ersten A350 der Swiss

Das erste von Swiss bestellte A350-Flugzeug befindet sich in der Endmontage in Toulouse. Die einzelnen Bauteile stammen aus halb Europa.

Die Swiss gibt im neuen «SWISS Magazine» einen spannenden Einblick in die Endmontage des ersten A350-900, der in Toulouse zusammengebaut wird.  Die Schweizer Fluggesellschaft wird in den kommenden Jahren insgesamt zehn dieser modernen Langstreckenflugzeuge in ihre Flotte aufnehmen.

Die Produktion des Airbus A350-900 folgt einem dezentralen Fertigungssystem, bei dem verschiedene Komponenten des Flugzeugs in unterschiedlichen europäischen Werken hergestellt werden. Dies soll eine effiziente Nutzung von spezialisierten Produktionskapazitäten ermöglichen. Zu den wichtigsten Standorten gehören:

  • Cockpit und Nase – Nantes (Frankreich)
  • Vorderer Rumpf – Nordenham (Deutschland)
  • Hauptrumpf – Nantes (Frankreich)
  • Hinterer Rumpf – Nordenham und Stade (Deutschland)
  • Flügel – Stade, Bremen (Deutschland), Illescas (Spanien), Broughton (Vereinigtes Königreich)
  • Tail und Seitenleitwerk – Stade (Deutschland)
  • Höhenleitwerk – Getafe (Spanien)
  • Triebwerkbefestigung – Toulouse (Frankreich)
Die dezentrale Produktionswelt von Airbus ist komplex. Bild: Airbus

Nach der Herstellung werden diese Bauteile in das Werk Toulouse transportiert, wo die Endmontage stattfindet. Während kleinere Komponenten per LKW angeliefert werden, übernimmt das speziell entwickelte Airbus-Transportflugzeug Beluga den Lufttransport der grösseren Teile, wie beispielsweise der Flügel. Die Beluga, mit einer Transportkapazität von bis zu 51 Tonnen, kann bis zu zwei A350-Flügel gleichzeitig befördern und spielt damit eine entscheidende Rolle in der Logistikkette, ist im «SWISS Magazine» weiterzu erfahren.

Montage des ersten A350-900 für Swiss beginnt

Die Endmontage des ersten für Swiss bestimmten Airbus A350-900 mit der Registrierung «HB-IFA» hat nun begonnen. Fachkräfte in der Final Assembly Line (FAL) in Toulouse setzen die Flugzeugstruktur zusammen, integrieren die elektronischen Systeme und führen erste Qualitätsprüfungen durch. Der Bau des zweiten Flugzeugs, «HB-IFB», wird in den kommenden Wochen starten.

In einem späteren Produktionsabschnitt erfolgt die Innenausstattung der Kabine. Vorgefertigte Sitze für die First, Business, Premium Economy und Economy Class sowie weitere Elemente wie Bordküchen (Galleys) und Trennwände werden direkt nach Toulouse geliefert und dort eingebaut. Die neuen Sitze sind Teil des Swisss Senses-Konzepts, das den Passagieren künftig ein erstklassiges Reiseerlebnis bieten soll.

Sobald das Flugzeug weitgehend montiert ist, wird es in den Farben von Swiss lackiert und mit dem Schweizer Kreuz am Heck versehen. Anschliesssend folgt eine Reihe von intensiven Tests, darunter:

  • Systemprüfungen aller elektronischen und mechanischen Komponenten
  • Drucktests zur Überprüfung der strukturellen Dichtheit
  • Erste Triebwerksläufe, um die Leistung der Antriebe zu validieren

Erst nach erfolgreichem Abschluss dieser Prüfungen erhält das Flugzeug die Freigabe zur Übergabe an Swiss. Der erste A350 wird im Sommer 2025 in die Flotte aufgenommen.

(TN)