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Das sagt die Swiss zu Kindern in der Business Class
Reto SuterEs hätte ein entspannter Nachtflug mit der Swiss von Chicago nach Zürich werden sollen – doch für den Schweizer Unternehmer und Sprachreise-Experten Walter Denz wurde er zum Albtraum über den Wolken.
Schreie, Chaos und Missachtung der Regeln: Eine Mutter mit dreijährigen Zwillingen sorgte lautstark für Unmut in der Business Class. Genervt und übernächtigt reichte Denz bei der Swiss eine Beschwerde ein und löste damit eine emotionale Debatte aus: Gehören kleine Kinder in die Premiumklasse – oder nicht?
Denz schreibt auf Facebook, die Crew habe während des Fluges mehrfach das Gespräch mit ihm gesucht. Das habe ihn veranlasst, die Diskussion öffentlich zu machen. Laut dem Purser der Swiss sei die Zahl der Kleinkinder in der Business Class seit der Pandemie deutlich angestiegen – eine Folge des Trends zu Homeoffice und Workation.
Die Swiss widerspricht dieser Aussage des Crew-Mitglieds. «Wir stellen diesbezüglich keinen nennenswerten Anstieg fest», sagt Sprecher Michael Pelzer zu Travelnews und ergänzt: «Bei uns sind alle Fluggäste willkommen, egal ob gross oder klein – auch in der Business Class. Wir machen durchwegs positive Erfahrungen mit Kindern an Bord und erhalten von unseren Passagieren auch keine gehäuften Rückmeldungen, die auf das Gegenteil hinweisen würden.»
Swiss setzt auf Rücksichtnahme und Fingerspitzengefühl
Die Swiss äussert sich auch zu weiterführenden Fragen rund um Reisen in der Business Class. Gesonderte Regeln für kleinere Kinder gebe es nicht, so Pelzer. «Wir vertrauen wie üblich auf die gegenseitige Rücksichtnahme unserer Fluggäste. Diese Handhabung hat sich bewährt.»
Michael Pelzer betont, dass die Airline stets bemüht sei, Eltern und ihren Kindern an Bord bestmöglich zu unterstützen. «Sollte es einmal zu einem Problem kommen, hilft unser Kabinenpersonal gern weiter. Unsere Flight Attendants sind darin geschult, Eltern im Rahmen der an Bord verfügbaren Möglichkeiten zu unterstützen», erklärt der Swiss-Sprecher.
Bereits während des Crew-Briefings wird in der Regel ein Crewmitglied bestimmt, das sich besonders um die kleinsten Fluggäste kümmert. Dieses verteilt beispielsweise Spielzeug oder erklärt den Kindern das Bordunterhaltungssystem, das auf Langstreckenflügen Cartoons, Kinderfilme und altersgerechte Computerspiele umfasst.
«Erfahrungsgemäss bringen die allermeisten Fluggäste sehr viel Verständnis für Kinder und Babys an Bord mit», sagt Pelzer. Sollte dennoch Unmut aufkommen, bietet das Unterhaltungsprogramm mit zahlreichen Filmen und Spielen reichlich Ablenkung – sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.
Bei Kindern, die sich unruhig oder daneben benehmen, setzt die Swiss laut Pelzer auf das Augenmass und Fingerspitzengefühl der Crew. «Wie bei vielen anderen Herausforderungen an Bord. Unsere Flight Attendants werden bereits in der Grundausbildung darin geschult, verschiedenste Situationen zu meistern und den Passagieren nach Möglichkeit helfend sowie bei Bedarf deeskalierend zur Seite zu stehen», so der Sprecher.
Einen Bedarf, neue Prozesse oder Vorgaben speziell für die Business Class einzuführen, sieht die Swiss derzeit nicht.