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Italien setzt mit neuen Verkehrsregeln und hohen Strafen auf mehr Sicherheit auf den Strassen. Bild: Adobe Stock

Rigorose Strafen für Autosünder in Italien

Italien zieht die Zügel an: Mit drastischen Strafen für Alkohol, Handy und Raserei am Steuer will das Land seine Strassen sicherer machen. Die neue Strassenverkehrsordnung setzt auf Null-Toleranz. Schweizer Reisende sollten sich darauf vorbereiten.

Italien sagt rücksichtslosen Fahrern den Kampf an. Mit drastischen Strafen und einer neuen Strassenverkehrsordnung will das Land für mehr Sicherheit auf den Strassen sorgen. Verkehrsminister Matteo Salvini spricht von einer «Null-Toleranz-Politik» – und meint es ernst.

Besonders hart trifft es Fahrerinnen und Fahrer, die mit Alkohol oder Handy am Steuer erwischt werden. Wer mit einem Blutalkoholwert von 0,8 Gramm oder mehr fährt, riskiert nicht nur Bussen von bis zu 6000 Euro, sondern auch eine Haftstrafe und den Verlust des Führerausweises für bis zu zwei Jahre. Und: Fahrzeuge können laut Medienberichten mit Alkoholsperren ausgestattet werden – der Motor startet nur noch, wenn der Fahrer nüchtern ist.

Auch das Handyverbot soll konsequent durchgesetzt werden: Die Strafe reicht von 250 bis 1400 Euro, Wiederholungstätern drohen drei Monate Führerausweisentzug. Neu ist eine scharfe Regelung für Punkte auf dem Führerschein-Konto: Wer weniger als 20 Punkte hat, muss bereits nach einem Handyverstoss mit einer einwöchigen Sperre rechnen – bei weniger als zehn Punkten verlängert sich die Sperre auf zwei Wochen, wie der «Merkur» berichtet.

Härte auch gegen Raser und Tierquäler

Auch Raserinnen und Rasern macht Italien künftig das Leben schwer. Blitzer müssen zwar angekündigt werden, doch wer mehrmals innerhalb einer Stunde geblitzt wird, zahlt die höchste Strafe, aufgestockt um ein Drittel. Ein besonders klares Signal sendet Italien an Tierquäler: Wer Tiere auf der Strasse aussetzt, riskiert bis zu sieben Jahre Haft, wenn daraus ein Unfall resultiert, und verliert den Führerausweis für bis zu ein Jahr.

Auch Parksünder werden verstärkt zur Kasse gebeten: Wer auf Behindertenparkplätzen steht, zahlt neu 990 Euro – das Dreifache des bisherigen Bussgelds. Auf Busspuren oder Haltestellen zu parkieren, wird mit 660 Euro geahndet.

Die Reform ist zwar noch nicht endgültig beschlossen, doch die Zustimmung gilt als sicher. Ziel ist es, die Zahl der jährlichen 3000 Verkehrstoten zu senken. Italien will mit seinen Massnahmen nicht nur strafen, sondern auch abschrecken – zum Schutz von Mensch und Tier.

Schweizer Reisende sollten sich also unbedingt mit den neuen Regeln vertraut machen, bevor sie sich ans Steuer setzen. Denn in Italien gilt künftig: Sicherheit hat Vorfahrt – und wer sich nicht daran hält, bezahlt dafür teuer.

(TN)