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Tobias Pogorevc, CEO von Helvetic Airways, erfüllt es mit Stolz, neuer Honorarkonsul der Republik Slowenien zu sein. Bild: Simon Benz

«Es ist eine Aufgabe, die mir emotional sehr viel bedeutet»

Sabine Denzel

Tobias Pogorevc, CEO von Helvetic Airways, ist seit rund einem halben Jahr auch Honorarkonsul Sloweniens in der Schweiz. Anlässlich der Eröffnung des Honorarkonsulats in Kloten sprach er mit Travelnews über die Bedeutung dieser Aufgabe und seine Pläne, die Reize beider Länder noch sichtbarer zu machen.

Seit über 17 Jahren prägt Tobias Pogorevc die Geschicke von Helvetic Airways – zunächst als Finanzchef, seit sechs Jahren als CEO. Im Frühjahr erhielt er eine besondere Ehrung: Seit Ende Mai ist Pogorevc offiziell Honorarkonsul der Republik Slowenien in der Schweiz (Travelnews berichtete).

Am Dienstagabend (12. November) wurde die Eröffnung des slowenischen Konsulats in Kloten gefeiert. Im Beisein des slowenischen Botschafters Iztok Grmek und zahlreicher geladener Gäste aus Diplomatie, Politik und Wirtschaft begann der Abend mit einer Präsentation über Slowenien als «grüne Reisedestination», die das Land von seinen schönsten Seiten zeigte: malerische Landschaften, Berge und Kultur.

Beim anschliessenden Apéro riche mit slowenischem Wein konnten sich die Gäste in lockerer Atmosphäre unterhalten und auf die Ernennung des Airline-Managers zum Honorarkonsul anstossen. Im Gespräch mit Travelnews verrät Tobias Pogorevc, was seine neue Rolle für ihn bedeutet und welche Potenziale er in der Beziehung zwischen der Schweiz und Slowenien sieht.

Herr Pogorevc, wie stolz macht es Sie, Honorarkonsul von Slowenien zu sein?

Tobias Pogorevc: Es erfüllt mich mit grossem Stolz und Respekt, Slowenien, das Heimatland meiner verstorbenen Eltern, hier in der Schweiz zu vertreten. Meine Eltern waren stets darum bemüht, mir auch die slowenischen Werte und Traditionen zu vermitteln. Als ich die Anfrage erhielt, spürte ich sofort, wie sehr mein Herz auch für Slowenien schlägt. Es ist eine Aufgabe, die mir emotional sehr viel bedeutet.

Wie eng sind die Beziehungen zwischen der Schweiz und Slowenien derzeit?

Die Beziehungen haben sich in den letzten Jahren deutlich intensiviert, vor allem in der Forschung und der Wirtschaft. Die Pharma-Industrie spielt eine wichtige Rolle, aber auch andere wirtschaftliche Kooperationen haben an Bedeutung gewonnen. Ich freue mich darauf, diese Verbindungen weiter zu stärken und neue Anknüpfungspunkte zu schaffen.

Haben Grund zu feiern, von links: Iztok Grmek (Botschafter der Republik Slowenien in der Schweiz ), Rebeka Kumer Bizjak (Direktorin Slovenian Tourist Board) und Tobias Pogorevc (Honorarkonsul der Republik Slowenien in der Schweiz und CEO Helvetic Airways). Bild: Simon Benz

In welcher Rolle sehen Sie sich in dieser Zusammenarbeit?

In beiden Ländern gibt es engagierte Vereinigungen, die bereits viel leisten – von kulturellen und sportlichen Vereinigungen bis zu wirtschaftlichen Netzwerken. Zudem existiert seit letztem Jahr auch eine überparteiliche parlamentarische Freundschaftsgruppe, die ich unterstützen darf. Ich sehe meine Rolle deshalb darin, als Bindeglied zu wirken und die verschiedenen Interessen und Aktivitäten miteinander zu vernetzen. Hier kann ich einen wertvollen Beitrag leisten, um die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren.

Wie könnte die Reisebranche von Ihrer neuen Funktion profitieren?

Da sehe ich zwei spannende Ansatzpunkte. In der Schweiz möchte ich die Schönheit und Vielfalt Sloweniens noch bekannter machen und Menschen dazu inspirieren, dieses besondere Land zu entdecken. Slowenien bietet eine beeindruckende Natur mit Bergen, Seen und unberührter Landschaft, dazu eine hohe Dichte an Michelin-prämierten Restaurants und erstklassigen Hotels – perfekt für Reisende, die das Besondere suchen und Wert auf Qualität legen. Slowenien hat sich bewusst vom Massentourismus abgewandt und konzentriert sich auf einen nachhaltigen, hochwertigen Tourismus, der auch Schweizer Reisende anspricht.

Gleichzeitig möchte ich in Slowenien die Vorzüge der Schweiz vermitteln, die für viele Slowenen ein faszinierendes Reiseziel ist. Gerade junge, abenteuerlustige Menschen aus Slowenien kommen gerne hierher, um die Bündner Berge oder das Wallis zu erkunden. Auch wenn Slowenien selbst über wunderschöne Berglandschaften verfügt, bieten die alpinen Höhen und die besondere Bergkultur der Schweiz ein einzigartiges Erlebnis. In meiner neuen Funktion kann ich beide Seiten dafür begeistern, die Naturschönheiten und kulturellen Schätze des jeweils anderen Landes zu erleben und neue Reiseideen zu entdecken.

Haben Sie einen Geheimtipp für Reisen in Slowenien?

Ich kenne natürlich nicht jeden Winkel, aber Slowenien hat eine grosse Vielfalt auf engstem Raum zu bieten. Meine Kindheitserinnerungen führen mich in kleine Bauerndörfer ohne viel Infrastruktur, die immer noch ihren ursprünglichen Charme haben. Heute empfehle ich eine Rundreise: Man findet in Slowenien steile, wenn auch niedrigere Berge als in der Schweiz, kristallklare Flüsse, die Küste, lebendige Städte und das faszinierende Karstgebiet. Sehr positiv ist: Die Reise ist unkomplizierter geworden. Die Swiss verbindet seit kurzem die beiden Länder mit zwei Flügen pro Tag. Slowenien ist deshalb perfekt für eine abwechslungsreiche Entdeckungsreise – zwei Wochen nur am Strand würden dem Land einfach nicht gerecht werden.