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Swiss kämpft mit steigenden Kosten
Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss verzeichnet in den ersten neun Monaten 2024 ein operatives Ergebnis von 505 Millionen Franken – ein Minus von 18 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2023, wie die Airline mitteilt.
Trotz leicht gestiegener Umsätze auf 4,2 Milliarden Franken zeigt sich, dass das Unternehmen in einem anspruchsvollen Umfeld zunehmend unter Druck steht. Die Luftfahrtbranche erholt sich zwar, doch die hohen Kosten und sinkenden Durchschnittserlöse im Langstreckenbereich bremsen die Gewinne der Swiss.
Das dritte Quartal verlief in diesem Jahr durchwachsen. Trotz 5,2 Millionen Fluggästen und einem Ergebnis von 240,8 Millionen Franken bleibt die Bilanz hinter der Vorjahresleistung zurück. «Wir profitierten zwar von einer starken Nachfrage nach touristischen Zielen, aber die Kosten sind erheblich gestiegen», sagt Finanzchef Dennis Weber. Vor allem Gebühren, Wartung und die höheren Personalkosten durch zusätzlich eingestellte Mitarbeitende und Lohnanpassungen belasten das Ergebnis spürbar.
«In einem Umfeld geprägt von geopolitischen Unruhen, Kapazitätsengpässen im europäischen Luftraum und den Flugbetrieb massiv beeinträchtigten Wetterlagen war der Sommer ein Kraftakt, den wir finanziell erfolgreich abschliessen konnten», so der neue CEO Jens Fehlinger. Das sei wichtig, um auch zukünftig in Mitarbeitende, das Kundenerlebnis und Massnahmen für einen nachhaltigeren Flugbetrieb investieren zu können.
Hohes Passagieraufkommen, sinkende Profitabilität
Die Herausforderungen machen sich auch im Frachtgeschäft bemerkbar. Zwar konnte das Asiengeschäft eine gewisse Stabilität bringen, doch das Wachstum wurde durch schwächelnde Märkte in Europa und den USA ausgebremst. Im Passagierverkehr zeigt sich mit 13,7 Millionen Fluggästen eine Zunahme. Die Flugzeuge sind jedoch weniger profitabel unterwegs als erhofft.
Das letzte Quartal des Jahres stellt für die Swiss traditionell die grösste Herausforderung dar, da die Nachfrage insbesondere im November und frühen Dezember mit weniger Ferienreisenden saisonal abnimmt. Der Erfolg in dieser Phase hängt daher verstärkt von der Entwicklung im Geschäftsreisesegment ab – einem Markt, der sich nach der Krise noch nicht auf das frühere Niveau erholt hat.
«In den Herbstferien von Ende September bis Mitte Oktober konnten wir jedoch von einer starken Nachfrage nach Mittelmeerzielen profitieren, und auch das Weihnachtsgeschäft wird uns zum Jahresende noch einmal Schwung verleihen», sagt Jens Fehlinger.
Dennoch bleibt die Preisentwicklung, besonders auf Langstrecken, ein Stolperstein: Die Durchschnittspreise liegen unter denen des Vorjahres, während gleichzeitig die Kosten und Gebühren weiter steigen. «Unter anderem deshalb werden wir trotz Wachstum das Rekordergebnis von 2023 voraussichtlich nicht erreichen», so der Swiss-CEO.