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Die Migros hat die Kontrolle über die Kommunikation verloren – jetzt brodeln die Gerüchte um mögliche Teilverkäufe der Hotelplan-Gruppe. Bild: Screenshot Google Street View

Kommentar Ringen um HotelplanTeilverkäufe rücken in den Fokus

Reto Suter

Ein Bericht über das konkrete Kaufinteresse an Interhome bringt Bewegung in die Verkaufsverhandlungen rund um die Hotelplan-Gruppe. Doch trotz aller Turbulenzen bleibt die Hoffnung bestehen, dass am Ende ein überzeugender Käufer für die gesamte Gruppe gefunden wird.

Die neuesten Entwicklungen rund um den Verkauf der Hotelplan-Gruppe werfen einige interessante Fragen auf. Was anfangs noch als fester Plan galt – die Gruppe als Ganzes zu verkaufen – scheint nun immer mehr ins Wanken zu geraten.

Die Meldung, dass die Ferienhaus-Plattform Hometogo ein Auge auf Interhome geworfen hat, lässt vermuten, dass Teilverkäufe, die die Migros eigentlich vermeiden wollte, nun doch möglich erscheinen. Auch wenn der Detailhändler offiziell weiterhin betont, dass die Verkaufsstrategie unverändert bleibe und Gespräche mit potenziellen Käufern für die gesamte Gruppe geführt würden, zeigt sich immer klarer: Die Optionen sind vielfältig, und ein Komplettverkauf wird schwieriger.

Ungewissheit und Spekulationen nehmen zu

Die Migros bleibt diplomatisch und erklärt, man sei «offen für Vorschläge, die im Sinne der Hotelplan Group sind.» Damit bleibt Spielraum für Interpretationen. Der orange Riese hat die Kontrolle über die Kommunikation verloren.

Was monatelang hinter verschlossenen Türen verhandelt wurde, ist jetzt ein öffentliches Thema. Genau das, was die Migros um jeden Preis verhindern wollte, ist eingetreten: Die Gerüchteküche brodelt, und Spekulationen über Teilverkäufe und den zukünftigen Kurs der Hotelplan-Gruppe machen die Runde.

Für die 2500 Mitarbeitenden der Gruppe schafft diese Entwicklung keine Sicherheit. Im Gegenteil. Je länger die Suche nach einem Käufer dauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass doch einzelne Geschäftszweige, eigenständig verkauft werden. Gerade Interhome gilt als besonders attraktiver Teil der Gruppe . Wenn dieser den Besitzer erst einmal gewechselt hat, könnte die verbleibende Gruppe an Interesse verlieren.

Wichtig wäre jetzt, dass möglichst schnell Nägel mit Köpfen gemacht werden. Denn nur weil Hometogo Interesse an Interhome zeigt, ist der Verkauf noch lange nicht in trockenen Tüchern. Wer weiss – vielleicht tritt plötzlich doch noch der perfekte Käufer auf den Plan, der die gesamte Hotelplan-Gruppe in einem Zug übernimmt.

Solange das Schicksal von Hotelplan in der Schwebe bleibt, wird die Ungewissheit wie ein Schatten über der Migros hängen. Doch die Hoffnung auf einen glanzvollen Abschluss ist noch nicht vom Tisch – vielleicht gibt es ja doch noch ein Happy End für alle Beteiligten.