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Kanada ist eines der grossen Sehnsuchtsziele von Schweizer Reisenden. Nur wenige schaffen es aber tatsächlich dahin. Bild: Adobe Stock

Wovon die Schweizer träumen – und wohin sie tatsächlich reisen

Trotz der Sehnsucht nach fernen Abenteuern bleiben die Schweizer Reisenden bodenständig: Statt die Traumziele zu erkunden, ziehen sie vertraute Destinationen wie Deutschland, Italien und Frankreich vor. Das zeigt eine aktuelle Reisestudie.

Die Reiselust der Schweizerinnen und Schweizer kehrt zwar mehr und mehr zurück, das Vor-Corona-Niveau wird aber nach wie vor nicht erreicht. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage des Reiseversicherungs-Anbieters Allianz Partners. Deren Resultate wurden am Mittwoch im Rahmen der Jahres-Medienkonferenz des Schweizer Reise-Verbands präsentiert.

Gemäss den Ergebnissen unternehmen die Leute in diesem Jahr 2,6 längere Reisen (ab drei Übernachtungen). Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es noch 2,8 Reisen gewesen, wie Pia Bodner, Chefin von Allianz Partners Schweiz, sagte. Auch bei den Kurztrips (weniger als drei Übernachtungen) sei mit 2,2 Ausflügen in diesem Jahr das Vor-Pandemie-Level von 2,6 Kurzreisen noch nicht geschafft. 16 Prozent der Bevölkerung würden mehr als viermal pro Jahr längere Ferien machen, so Bodner: «Dagegen bucht über ein Fünftel der Bevölkerung gar keine längeren Ferien.»

Nach dem Corona-Einbruch steigen die Menschen auch wieder mehr ins Flugzeug. 40 Prozent gaben an, in die Ferien zu fliegen. Im Vorjahr waren es lediglich 36 Prozent gewesen. Das wichtigste Transportmittel bleibt das eigene Auto. Fast zwei Drittel der Befragten nutzen es, um in die Ferien zu fahren.

Pia Bodner, Chefin von Allianz Partners Schweiz, erläuterte die Ergebnisse der neusten Reisestudie. Bild: TN

Trotz der Sehnsucht nach Abenteuern in der Ferne oder im hohen Norden, entscheiden sich viele Schweizer Reisende für die praktische Nähe und vertraute Destinationen. Zu den Traumzielen gehören laut Umfrage unter anderem Norwegen, Kanada und Australien. Die tatsächlichen Ferienorte sind allerdings bodenständiger. Neben Ferien in der Heimat zählen Nachbarländer wie Deutschland, Italien und Frankreich zu den unangefochtenen Favoriten.

Die Studie zeigt auch, dass sich Schweizer Reisende zunehmend Sorgen machen über Naturkatastrophen und den Klimawandel. Fast ein Drittel der Befragten hält es mittlerweile für wahrscheinlich, während einer Reise von einer Naturkatastrophe betroffen zu werden – im Jahr 2019 waren es noch lediglich 14 Prozent​.

Der Klimawandel beeinflusst nicht nur die Wahl der Reiseziele, sondern auch die bevorzugte Reisezeit: Über die Hälfte der Befragten könnte sich vorstellen, klassische Sommerziele eher im Frühling oder Herbst zu besuchen. Was die Umfrage ebenfalls bestätigt: Es wächst das Interesse an nördlicheren Reisezielen, um steigenden Temperaturen zu entgehen.

(RSU)