On The Move
«Die ständigen Veränderungen erfordern Flexibilität und Ideenreichtum»
Reto SuterSie ist der grösste Zusammenschluss unabhängiger Reiseunternehmen in der Schweiz: Die Genossenschaft «Travel Professionals Switzerland», kurz TPS. Zweieinhalb Jahre nach der formellen Gründung und etwas mehr als zwei Jahre nach der ersten Generalversammlung hat sie sich in der Schweizer Reiselandschaft etabliert.
Seit Februar 2023 ist der langjährige Reiseprofi Thomas Althaus Geschäftsführer der Genossenschaft und treibt sie mit viel Einsatz und innovativen Ideen weiter voran. Im Gespräch mit Travelnews blickt er zurück auf die intensive Aufbauarbeit, und er verrät, wie sich die TPS weiter entwickeln will.
Herr Althaus, wie ist die TPS zwei Jahre nach dem Start aufgestellt?
Thomas Althaus: Im vergangenen Jahr hat die TPS die Startup-Phase erfolgreich abgeschlossen. Die Organisation wurde gestärkt und gefestigt, was sich positiv auf die betrieblichen Abläufe auswirkt. Das bedeutet jedoch nicht, dass jetzt alles von selbst läuft, und wir uns zurücklehnen können – ganz im Gegenteil! Zahlreiche neu initiierte Projekte beschäftigen uns intensiv. Der wesentliche Unterschied ist, dass wir nun nicht mehr nur auf tägliche Herausforderungen reagieren, sondern diese und neue Projekte proaktiv angehen können.
Bei welchen Punkten haben Sie die Ziele schon erreicht?
Wir haben uns in der Branche mittlerweile ein solides Fundament geschaffen und dabei ein starkes Vertrauensverhältnis zu unseren Mitgliedern und Partnern aufgebaut. Dieses gegenseitige Vertrauen ist von entscheidender Bedeutung für unseren Erfolg und bildet die Grundlage für unsere weitere Entwicklung. Unsere Mitglieder erhalten für den Jahresbeitrag einen klaren Mehrwert, und unsere Lieferanten anerkennen die Vorzüge der TPS mit attraktiven Verträgen.
Wo gibt es noch Verbesserungspotenzial?
Es ergeben sich nahezu täglich neue Erkenntnisse und Ideen, wie wir uns weiter verbessern können. Die Branche befindet sich in einem kontinuierlichen Wandel, und es ist entscheidend, auf alle Eventualitäten und Entwicklungen vorbereitet zu sein. Ob geopolitische Veränderungen oder Umbrüche innerhalb der Schweizer Reisebranche – die ständigen Veränderungen erfordern Flexibilität und Ideenreichtum, um erfolgreich zu bleiben. Daran müssen wir auch in Zukunft arbeiten.
«Mittlerweile verfügt die TPS über 60 Partner»
Wie hat sich die Mitgliederzahl entwickelt?
Im Verlaufe des vergangenen Geschäftsjahres hat sich erfreulicherweise der Bestand der Mitglieder auf rund 167 Genossenschaftsbetriebe, zuzüglich 49 Filialbetriebe erhöht.
Sie haben im vergangenen Sommer gesagt, dass die TPS auf der Suche nach weiteren Premiumpartnern sei. Wie präsentiert sich hier die Situation?
Im letzten Geschäftsjahr konnten wir unser Premiumpartnerprogramm insbesondere in den Bereichen Airlines, Technologie und Service weiter ausbauen. Mittlerweile verfügt die TPS über 60 Partner. Dabei legen wir grossen Wert auf ein breit diversifiziertes Angebot und eine hohe Qualität der Partner. Die zukünftige Erweiterung des Partnerportfolios erfolgt nun eher selektiv. Wichtig bei der Selektion neuer Partner sind für uns in erster Linie die Bedürfnisse der Mitglieder.
Die TPS hat im vergangenen Herbst mit regelmässigen Ausbildungsevents losgelegt. Zuletzt fand im Zunfthaus zur Zimmerleuten die TPS Academy mit vielen Lernenden und Quereinsteigerinnen statt. Was lässt sich in diesem Bereich für eine Bilanz ziehen?
Die TPS Academy war mit über 100 Teilnehmenden ein grosser Erfolg und markierte unseren ersten Event in dieser Grössenordnung. Wir sind besonders stolz darauf, dass sowohl die Teilnehmenden als auch unsere Partner ein äusserst positives Feedback gegeben haben. Diese Resonanz hat uns gezeigt, dass unser Konzept aufgegangen ist und einen echten Mehrwert für die Schweizer Reisebranche bietet.
Welches sind die nächsten TPS-Events, die anstehen?
Noch in diesem Jahr planen wir eine TPS Academy in der Romandie sowie weitere TPS-Inside-Events für unsere Mitglieder auf Geschäftsführer- und Filialleiterebene. Dieses Format, das wir bereits im Frühling erfolgreich in Bern, Genf, Olten, Gossau und Vevey durchgeführt haben, wird in weiteren Städten stattfinden. An den TPS-Inside-Events werden maximal 25 Teilnehmenden Neuigkeiten der TPS-Geschäftsstelle, den TPS-Spezialisten und den Premiumpartnern präsentiert. Der gemeinsame Lunch erlaubt zusätzlich einen direkten, informellen Austausch unter Reiseprofis.
Wird die GV in ähnlichem Stil wie im vergangenen Jahr ablaufen?
Die TPS-Generalversammlung, die dieses Jahr am 6. September in Bern stattfindet, wird ähnlich wie im Vorjahr organisiert, jedoch auf einen Tag gekürzt. Wie im vergangenen Jahr organisieren die TPS-Spezialisten im Vorfeld der GV Workshops sowohl für die Deutschschweiz als auch für die Romandie. Diese Workshops beginnen bereits am Vormittag und bieten spannende Präsentationen von Spezialisten sowie einen gemeinsamen Lunch. Die GV bleibt für uns eine bedeutende Plattform, um neben dem offiziellen Teil auch über aktuelle Projekte, Neuigkeiten aus der Geschäftsstelle und zukünftige Entwicklungen unserer Genossenschaft zu informieren.
«Unsere Mitglieder geben uns vor, was sie von uns erwarten»
Welche Vorteile bringt eine Mitgliedschaft bei der TPS mit sich?
Unsere Kernkompetenz liegt in der Einkaufsgemeinschaft, die wir in den vergangenen zwei Jahren kontinuierlich ausgebaut haben. Unsere Mitglieder profitieren von hervorragenden Konditionen bei unseren Partnern, darunter nicht nur Tour Operators, sondern auch Travel-Tech-Unternehmen, Reiseversicherungen und Airlines. Weitere Vorteile sind die niedrigen Jahresprämien für Mitglieder im TPS-Rahmenvertrag für die Betriebshaftpflichtversicherung sowie die Option, an der Ferienwelt teilzunehmen, die in der nächsten Ausgabe erstmals auch in digitaler Form verfügbar sein wird. Durch spezielle Themen Events und gezielte Marketingaktivitäten bieten wir allen Beteiligten – sowohl unseren Mitgliedern als auch unseren Partnern – einen echten Mehrwert und ermöglichen einen direkten Zugang zueinander.
Was steht im dritten Jahr ganz oben auf der Prioritätenliste?
Unsere Mitglieder geben uns vor, was sie von uns erwarten. Davon leiten wir die Prioritäten für unsere Jahresplanung ab. Selbstverständlich stehen unter anderem gute Verträge mit unseren Lieferanten zuoberst auf der Liste. In den kommenden Monaten arbeiten wir ausserdem an der Umstellung auf eine neue Finanzbuchhaltungssoftware. Ein zentraler Schwerpunkt ist dabei die Automatisierung der Incentive-Auszahlungen an unsere Mitglieder. Da jeder Partner unterschiedliche Umsatzlisten bereitstellt, ist dieser Prozess äusserst komplex und erfordert viel Zeit. Wir haben diesbezüglich neu ein automatisiertes Umsatzmonitoring-Tool für unsere Mitglieder entwickelt. Diese Web-Applikation ermöglicht unseren Mitgliedern auf Knopfdruck jederzeit den Überblick über ihre persönlichen Umsätze sowie über den aktuellen Stand der Incentive-Auszahlungen bei unseren Partnern. Hier gilt es noch Verfeinerungen vorzunehmen, weitere Partner zu integrieren und das Projekt definitiv abzuschliessen.