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Laura Meyer, CEO Hotelplan Group, spricht im Finews-Podcast über die aktuelle Stimmung bei Hotelplan. Bild: Finews.ch

«Für Schweizer kriegen wir immer gute Hotelzimmer»

Im «Summer Talk» von finews.ch spricht Laura Meyer über den Stand des Hotelplan-Verkaufs, die Stimmung bei den Mitarbeitenden und die Wünsche von Schweizer Reisenden.

«Wir stehen mitten im Prozess, es läuft gut, wir haben diverse Interessenten»: so beantwortet Laura Meyer, CEO Hotelplan Group, die Frage nach dem aktuellen Stand im Verkaufsprozess. Namen möglicher Kandidaten nennt sie aber nicht im unterhaltsamen «Summer Talk» des Finanzportals finews.ch.

Finews-Chefredaktor und Interviewer Dominik Buholzer spricht die Hotelplan-Chefin auf jene Tage des Verkaufentscheids an, ob sie da nicht gefunden habe, das gehe nun gar nicht, dass die Migros Hotelplan abstossen wolle. Diplomatisch sagt Laura Meyer: «Das war ein Eigentümerentscheid. Mein Job ist es, das beste für die Hotelplan Group zu machen. Die Migros hat immer gesagt, sie sei überzeugt, dass es bessere Eigentümer gibt, mit denen wir uns noch besser weiterentwickeln können – auch im Ausland.» Der Prozess sei nicht auf den Kaufpreis optimiert, sondern darauf, dass sich die Hotelplan Group positiv entwickeln könne, «das ist eine Chance für uns».

Unveränderte Investitionspläne

Zur Stimmung der Mitarbeitenden sagt sie: «Wir haben aktiv kommuniziert und updaten unsere Leute kontinuierlich. Wir haben von Anfang an gesagt, wir machen weiter, wir sind erfolgreich unterwegs und dass sich an unserer Strategie nichts ändert – auch nicht bei den Investitionsthemen, sei es bei Filialrenovationen oder bei Investitionen in die digitale Expertise.» So hätten die Leute gemerkt, ok es geht weiter, das Management ist motiviert und wir halten zusammen. Die Mitarbeitenden seien resilient und engagiert und lassen sich nicht vom Weg abbringen.

Das aktuelle Reisejahr laufe gut, liege über Vorjahr, auch über dem Jahr 2019. Sie spricht von der Verlagerung von Buchungen in den Frühling und den Herbst, das starke Geschäft mit dem Norden. Als eines weiterer Trendziele nennt Laura Meyer Montenegro, gefragt seien auch Rundreisen mit authentischen Erlebnissen sowie Workations und Bleisure-Trips, etwa ein angefügtes Weekend an eine Geschäftsreise. «Bereits 40 Prozent unserer Kunden, die wir im Reisebüro beraten und sie darauf aufmerksam machen, sind bereit, für Sustainable Aviation Fuel einen Aufpreis zu zahlen», beziffert sie die aktuelle Bereitschaft, nachhaltiger zu reisen.

Anhaltende Reiselust

Dass Schweizer Reiseunternehmen vor allem auf einen grossen Bonus zählen können, wird in diesem Talk ebenso klar: die anhaltende Reiselust und die Bereitschaft für Reisen etwas auszugeben. «Wir Schweizer reisen sehr gerne, geben viel Geld dafür aus und sind Individualisten.» Jeder wolle, dass die Reise perfekt zugeschneidert ist, «das sehen wir auch in der Beratung.» Schweizerinnen und Schweizer verfügen über ein grösseres Reisebudget als andere, gehen an exotischere Destinationen, «weil sie mehr Reiseerfahrungen haben und gut in Fremdsprachen sind.»

Und sie würden sich vor Ort mehr leisten, einen besseren Wein, eine Massage, die Strandlage in der ersten Reihe, zudem seien Schweizer beliebt, weil sie als höflich, sauber und ruhig wahrgennommen werden. «Für Schweizer kriegen wir immer gute Hotelzimmer», sagt die Hotelplan-Chefin – und verrät auch, wo sie mit ihrer Familie die Sommerferien verbracht hat: in Albanien.

(GWA)