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Auf diesen Inseln gibt es mehr Kreuzfahrtgäste als Einheimische
Für viele Menschen sind grosse Kreuzfahrtschiffe der Inbegriff von Massentourismus. Die schwimmenden Kleinstädte ankern in zahlreichen Häfen rund um die Welt. Tausende Menschen gehen an Land, schwärmen aus und machen sich in Läden, Restaurants und bei Sehenswürdigkeiten breit.
Immer mehr beliebte Ferienorte ächzen unter den Besucherströmen, die die Gassen verstopfen und den Einwohnerinnen und Einwohnern das Leben schwer machen. Nun zeigen neue Zahlen der Welttourismusorganisation, an welchen Orten das Missverhältnis zwischen Kreuzfahrtpassagieren und Einheimischen besonders gross ist. Diese fünf Traumziele leiden am stärksten:
1. Sint Maarten
Bei Sint Maarten handelt es sich um ein kleines, südlich auf der Karibikinsel St. Martin gelegenes Land mit lediglich rund 40'000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Seine Fläche beträgt nur 34 Quadratkilometer. Damit ist der Karibikstaat etwa gleich gross wie der kleinste Schweizer Kanton, Basel-Stadt. Trotzdem verfügt Sint Maarten als eines von wenigen Ländern über einen Hafen, an dem auch besonders grosse Schiffe anlegen können. Auch das derzeit grösste Kreuzfahrtschiff der Welt, die Icon of the Seas war schon auf der Insel zu Gast. Sint Maarten empfing im vergangenen Jahr 844'000 Kreuzfahrtpassagiere. Das entspricht dem Zwanzigfachen der Menschen, die vor Ort leben, wie die britische «Daily Mail» berechnet hat.
2. Bahamas
Die Bahamas belegen den zweiten Platz der Rangliste. Auf dem Archipel im Atlantik kamen im vergangenen Jahr auf einen Einheimischen 13 Kreuzfahrtgäste. Im Hafen der Hauptstadt Nassau docken häufig Kreuzfahrtschiffe an. Zudem gehört die Insel Little Stirrup Cay zu den Bahamas. Die US-Reederei Royal Caribbean hat sie gepachtet und nennt den Landstrich Coco Cay. Regelmässig legen die Schiffe der Reederei am dortigen Hafen an, damit sich die Passagiere auf der Privatinsel, die einem Freizeitpark gleicht, vergnügen können.
3. Britische Jungferninseln
Auf Rang 3 des Rankings liegen die Britischen Jungferninseln in der Karibik. Die Inselgruppe besteht aus vier Haupt- und vielen kleineren Inseln – und ist ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrtschiffe. Die Britischen Jungferninseln haben eine Fläche von 150 Quadratkilometern und sind damit kleiner als der Kanton Appenzell Innerrhoden. Auf der Inselgruppe leben rund 28'000 Menschen. Das Verhältnis zwischen Einheimischen und Kreuzfahrtgästen betrug um vergangenen Jahr 1:11,47.
4. Cayman Islands
Auf den Cayman Islands, die sich unter anderem als Steueroase einen Namen gemacht haben, liegt das Verhältnis zwischen Einheimischen und Kreuzfahrtpassagieren etwa bei 1:11. Es handelt sich um drei Inseln im westlichen Karibischen Meer. Die Cayman Islands haben insgesamt eine Fläche von 259 Quadratkilometern. Auf den Inseln leben knapp 70'000 Menschen. Grand Cayman, die grösste Insel, ist für ihre Badeorte und die vielfältigen Tauch- und Schnorchelgebiete bekannt.
5. St. Kitts and Nevis
Platz 5 belegt St. Kitts und Nevis. Im Inselstaat auf den Kleinen Antillen leben auf einer Fläche von 261 Quadratkilometern gut 50'000 Menschen. Mit diesen Zahlen gehört das Land zu den zwölf kleinsten allgemein anerkannten Staaten der Erde. Im vergangenen Jahr empfing St. Kitts und Nevis laut der Welttourismusorganisation rund eine halbe Million Kreuzfahrtgäste. Das bedeutet: Das Verhältnis zwischen Einheimischen und Schiffspassagieren betrug 1:10.