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Der Bahnhof Oriente in Lissabon wurde im Hinblick auf die Weltausstellung 1998 von Santiago Calatrava entworfen. Bild: Markus Mainka / Adobe Stock

Die 11 schönsten Bahnhöfe der Welt

Hier macht das Abfahren und Ankommen auch optisch Freude: Wir haben elf besonders schöne Bahnhöfe aus der ganzen Welt für Sie zusammengestellt.

Im Jahre 1826 wurde der erste Bahnhof der Welt eröffnet – im nordenglischen Darlington. Seither hat sich einiges getan, sowohl bei den Zügen als auch bei den Haltestellen. Welche Bahnhöfe in Sachen Aussehen besonders hervorstechen, zeigen wir hier.

Bahnhof Lüttich-Guillemins, Belgien

Was eher wie ein Fussballstadion oder eine Konzerthalle aussieht, ist in Wahrheit ein Bahnhof. Der vom spanischen Ingenieur und Architekten Santiago Calatrava entworfene Bahnhof Lüttich-Guillemins wurde im Jahre 2009 fertiggestellt und verfügt über ein geschwungenes Glas- und Stahldach. Der Bahnhof wurde erstmals 1842 eröffnet und ist heute Halt von Eurostar- und ICE-Zügen und damit ein Knotenpunkt im Hochgeschwindigkeitsnetz von Europa.

Aber auch ein andere belgischer Bahnhof darf nicht ausser Acht gelassen werden: Der Bahnhof Antwerpen-Centraal. Er wird von den Belgierinnen und Belgiern als «Eisenbahnkathedrale» bezeichnet. Zahlreiche Steinsorten und edler Marmor schmücken das Gebäude mit barocker Verkleidung. Der Bahnhof steht mittlerweile unter Denkmalschutz.

U-Bahnhof Toledo, Neapel, Italien

Der U-Bahnhof Toledo gehört zur Metro-Linie 1, der sogenannten Kunst-U-Bahn, deren Bahnhöfe im Rahmen eines Projekts von internationalen Künstlern ausgestaltet wurden und nun eine frei zugängliche Galerie moderner Kunst bilden. Der Bahnhof Toledo, der vom Künstler William Kentridge gestaltet wurde, ist einer der bemerkenswertesten der Reihe. Seine Wände und Decken sind mit Tausenden von Bisazza-Mosaiken verziert und verleihen dem Bau ein ätherisches Aussehen.

Ebenfalls sehenswert ist der Bahnhof Neapel-Afragola. Das futuristische Bahnhofsgebäude wurde von der britisch-irakischen Architektin Zaha Hadid entworfen und ist sowohl Station für Regional- und Schnellzüge als auch ein Zentrum für Shopping. Der Bau ist langgezogen und verbindet die von den Gleisen getrennten Nachbargemeinden mit einer Passage.

Ramses Bahnhof, Kairo, Ägypten

Der Hauptbahnhof von Kairo ist nach dem ehemaligen Pharao Ramses II benannt und wurde 1856 für die Strecke zwischen Kairo und Alexandria angelegt. 2011 wurde der Bahnhof letztmals komplett umgebaut und mit einem Marmorboden ausgestattet. Die Eingangshalle sticht besonders hervor. An ihrer Decke hängt eine umgedrehte Pyramide.

Bahnhof Maputo, Mosambik

Mit der zunehmenden Bedeutung des Hafens von Maputo wurde auch eine Eisenbahn von Nöten, weshalb 1895 von Pretoria nach Maputo, damals noch Lourenço Marques, eine Eisenbahnlinie gebaut wurde. Im Beaux-Arts-Stil erbaut wurde der Bahnhof 1916 eröffnet und gilt heute als einer der schönsten Bahnhöfe Afrikas. Er ist noch immer in Betrieb, wenn auch nur wenige Züge nach Eswatini, Südafrika und Simbabwe fahren. Der Bahnhof beherbergt auch ein Eisenbahnmuseum und ist regelmässig Schauplatz kultureller Veranstaltungen.

Bahnhof Dunedin, Neuseeland

Einst war der Bahnhof der verkehrsreichste in ganz Neuseeland, heute lockt er zusätzlich mit einem grossen Restaurant, einer Kunstgalerie und der New Zealand Sports Hall of Fame. Zudem wird das 450 Meter lange Hauptperron jährlich für eine Modeschau genutzt. Das prächtige Gebäude verfügt über einen Mosaikboden aus über 750'000 Porzellanfliesen und besteht zudem aus weissen Kalkstein aus dem neuseeländischen Oamaru und Basalt. Das Gebäude wurde 1906 eröffnet.

Bahnhof Atocha, Madrid, Spanien

Der Bahnhof Atocha, eröffnet 1851, ist einer der wichtigsten Knotenpunkte der spanischen Hauptstadt Madrid und besteht nach seinem Umbau von 1984 bis 1992 aus zwei Bereichen. Der neue Bereich widmet sich dem Zugverkehr, während der alte Teil Büros, ein Shoppingcenter sowie einen tropischen Garten beherbergt, in dem über 7000 Pflanzen wachsen und der als Treffpunkt und Wartehalle genutzt wird. Die ursprüngliche Fassade aus dem 19. Jahrhundert blieb beim Umbau bestehen.

Bahnhof Lissabon Oriente, Portugal

Gerade rechtzeitig zur Weltausstellung 1998 in Lissabon wurde der von Santiago Calatrava entworfene Bahnhof fertiggestellt. Er diente als Eingang zur Expo und ist dementsprechend gross gestaltet. Der Pavillon aus Metall und Glas ähnelt in der Nacht einem beleuchteten Wald und verfügt über ein unterirdisches Einkaufszentrum in einer ehemaligen Expo-Ausstellungshalle sowie eine Polizeistation.

Bahnhof Sirkeci, Istanbul, Türkei

Einst war der Bahnhof Sirkeci die Endstation des berühmten Orient-Expresses. Das Bahnhofsgebäude, das in kunstvoller Architektur im Orientalismus und Jugendstil erbaut ist, spiegelt Istanbuls vielfältige Kultur wider. Nach der Schliessung im Jahr 2013 – unter dem ehemaligen Kopfbahnhof eröffnete ein Bahnhof im Marmaray-Tunnel, der den europäischen und asiatischen Teil der Stadt verbindet – wurde der oberirdische Bahnhof zu einem Museum umfunktioniert. Seit dem 29. Februar 2024 fährt nun aber wieder eine Stadtbahn zwischen Sirkeci und Halkalı.

Bahnhof Zürich-Enge, Schweiz

Der Bahnhof im Zürcher Kreis 2 wurde zwischen 1925 und 1927 aus Tessiner Granit erbaut, der auch gleich dem davor liegenden Tessinerplatz seinen Namen gab. Dem Architekten-Brüderpaar Otto und Werner Pfister diente der Stuttgarter Hauptbahnhof als Vorbild für den Bau. Der erste Bahnhof in der Enge war bereits 1875 errichtet worden.

Los Angeles Union Station, USA

Den Namen «Union Station» tragen alle die Bahnhöfe in den USA, die von mehreren Bahngesellschaften gemeinsam genutzt wurden. Die Los Angeles Union Station wurde 1939 eröffnet und ist noch heute der wichtigste Bahnhof der Stadt. Er ist ein wichtiger Teil der Geschichte von Los Angeles und ein spektakuläres Gebäude, das erst nach der Blütezeit der amerikanischen Eisenbahn erbaut wurde. Selbst bezeichnet sich die Los Angeles Union Station als «The Last of the Great Railway Stations». Der gekachelte Wartesaal sowie die üppigen Innenhöfe sind in jedem Fall einen Besuch wert, auch wenn man keinen Zug nehmen muss.

Hua Hin Train Station, Thailand

Der im traditionell thailändischen Architekturstil erbaute Bahnhof Hua Hin ist einer der ältesten Eisenbahnknotenpunkte des Landes. Er wurde während der Herrschaft von König Rama im Jahre 1911 erbaut und hat einen königliche Wartesaal, der noch heute rechts neben dem Hauptgebäude steht. Der Bahnhof wurde jedoch mehrmals abgerissen und wieder aufgebaut, 1967 sogar neu verlegt. Das königliche Wartehaus ist heute ein beliebtes Fotomotiv und ist mit dem Zug in dreieinhalb bis vier Stunden von Bangkok aus erreichbar.

(MLD)