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Jetzt tobt die grosse Schnäppchen-Schlacht
Reto SuterDas Sommergeschäft lief für die Schweizer Reisebranche den ganzen Frühling über harzig. Überraschend viele Sitze in den Flugzeugen und Betten in den Hotels blieben leer (Travelnews berichtete). Schon früh zeichnete sich ab: Im Gegensatz zum vergangenen Jahr dürfte es einen Schnäppchen-Sommer geben.
Und tatsächlich: Die Branche lockt momentan mit zahlreichen Last-Minute-Angeboten. Gleichzeitig suchen viele Menschen, die noch keine Sommerferien gebucht haben, nach einer Rolex auf dem Reise-Wühltisch. Attraktive Ferien zu einem günstigen Preis sollen es sein.
Alle mischeln in der Rabattschlacht mit
«Es gibt in diesem Jahr mehr Flugkapazitäten und somit auch ein grösseres Angebot als im vergangenen Jahr», sagt Markus Flick, Sprecher von Helvetic Tours, zu Travelnews. Dabei gelte es für die Reiseveranstalter, den richtigen Mix zwischen Preisattraktivität und Wirtschaftlichkeit zu finden.
«Mit Last-Minuten-Angeboten und Gutscheinen für Neukundinnen und Neukunden, die wir aktuell anbieten, unterstützen wir den Verkauf von Sommerferien», erklärt Flick. Mit Helvetic Tours geht's Ende August beispielsweise ab 1029 Franken in ein Viersterne-Hotel nach Zypern (Halbpension) oder ab 1209 Franken in ein All-Inclusive-Resort auf der griechischen Insel Kos – jeweils für eine Woche.
Auch ITS Coop Travel setzt dieses Jahr verstärkt auf Schnäppchen. «Wir lancierten Anfang Juni eine Rabattaktion», so Geschäftsführer Andi Restle. «Dabei geben wir die Preisvorteile der Leistungsträger wie Airlines und Hotels direkt an die Kundinnen und Kunden weiter.»
Julia Ochsner von Hotelplan Suisse weist darauf hin, dass es klassische Last-Minute-Angebote wie noch vor fünf oder zehn Jahren nicht mehr gebe. Heute sei die Preisgestaltung dynamisch.
«Diesen Sommer können sich unsere Kundinnen und Kunden auf verschiedene Spezialangebote mit Ermässigungen von 10 bis 30 Prozent in verschiedenen Ländern wie etwa Griechenland oder Zypern freuen», sagt sie. Migros Ferien wirbt derzeit beispielsweise mit einer Woche All-Inclusive-Ferien in einem Viersterne-Hotel auf der tunesischen Insel Djerba ab 598 Franken pro Person.
Auch wer kurzfristig noch nach Mallorca will, kann sich über Sonderangebote freuen. Mit Universal Mallorca Travel geht's ab 670 Franken pro Person für eine Woche ins Universal Hotel Laguna (Halbpension). «Wir versuchen vor allem bei Flügen, deren Auslastung noch unter den Erwartungen ist, den Markt mit sehr guten Last-Minute-Angeboten zu bedienen», erklärt Manuel Posch, Director Marketing & IT beim Mallorca-Spezialisten.
Die Bemühungen tragen Früchte
Erfreulich für die Branche: Die attraktiven Angebote zahlen sich aus. Manuel Posch von Universal Mallorca Travel sagt kurz und bündig: «Seit Anfang Juni sehen wir wieder bessere Buchungseingänge als zuvor.»
Die selben Erfahrungen macht Hotelplan Suisse. «Im Vergleich zu den Vorjahren beobachten wir in den letzten Wochen in einigen warmen Destinationen einen Anstieg bei den Buchungen», so Sprecherin Julia Ochsner. «Besonders Tunesien und Griechenland locken nochmals viele Spontanreisende an die Sonne.»
Bei den Individualreisen der Spezialisten Travelhouse und Tourisme pour tous gebe es ebenfalls vermehrt kurzfristige Buchungen. «Hier sind beispielsweise Mietwagenrundreisen in Portugal sehr beliebt bei unseren Kundinnen und Kunden.»
Geschäftsführer Andi Restle sieht in der Rabattaktion von ITS Coop Travel gleich zwei Vorteile: «Zum einen sehen wir die Aktion als Erfolg an, weil wir damit Aufmerksamkeit erzeugen. Zum anderen zeigen die Buchungseingänge, dass sie auch wirklich funktioniert.»
Einen positiven Effekt stellt auch Helvetic Tours fest. «Die Buchungseingänge für die Sommerferien liegen seit Juni über den jeweiligen Vorjahreswerten», sagt Sprecher Markus Flick.
Und so lässt sich für die Reisebranche bisher bilanzieren: Toller Jahresstart, Flaute im Frühling, Aufwind im Sommer und hervorragende Aussichten für den Herbst.